Sicherheit und Stabilität von Schlüsselsektoren im Fokus

China werde sich im nächsten Jahr auf die Sicherheit und Stabilität der Energie- und Getreideversorgung, der Industrie und der Lieferketten konzentrieren, da die politischen Entscheidungsträger als Reaktion auf den Abwärtsdruck auf das Wachstum nun verstärkt wirtschaftliche Stabilität anstreben würden. Dies geht aus einer Mitteilung der obersten Wirtschaftsbehörde des Landes, der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), hervor.

Die Kommission werde sich verstärkt darum bemühen, den Aufbau von Energieproduktions-, -versorgungs-, -lagerungs- und -vermarktungssystemen zu fördern und Engpässe in Industrie- und Lieferketten zu beseitigen, so die Regulierungsbehörde am Montag in einer Erklärung auf ihrem offiziellen WeChat-Konto. Überdies werde sie Umsetzung der Aufgaben, die auf der jährlichen Zentralen Wirtschaftsarbeitskonferenz in der vergangenen Woche festgelegt wurden, mit Nachdruck vorantreiben.

Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Sicherstellung der Versorgung mit Kohle, Strom und Erdgas, sowie die Beschleunigung des Baus großer Windkraft- und Photovoltaikanlagen in den Wüsten und der Aufbau unabhängiger und kontrollierbarer Industrie- und Lieferketten bis 2022.

Darüber hinaus werden weitere Anstrengungen unternommen, um das inländische Nachfragepotenzial voll auszuschöpfen, die Weiterentwicklung des Konsums zu fördern, den Bau von 102 Schlüsselprojekten des 14. Fünfjahresplans (2021-25) zu beschleunigen, die industrielle Umstrukturierung voranzutreiben und die Unterstützungsmechanismen für die Getreideproduktion, den Einkauf, die Lagerung, die Verarbeitung und die Vermarktung zu verbessern.

Gleichzeitig warnten einige Experten vor zunehmenden Unsicherheiten und Risiken sowohl im Inland als auch im Ausland und ließen in dem Zusammenhang wissen, dass weitere Schritte zur Stärkung der aktuellen Wachstumsdynamik erwartet werden, um auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und den Abwärtsdruck zu bewältigen.

Am Dienstag veröffentlichten die NDRC und das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie gemeinsam eine Mitteilung, in der sie die stärkere Förderung der Industriewirtschaft und einer qualitativ hochwertigen Entwicklung ankündigten. China werde demnach daran arbeiten, die Energiesicherheit und -versorgung zu gewährleisten, die Kohleproduktion zu steigern und gegen illegale Aktivitäten wie die Verbreitung falscher Informationen und Preisabsprachen auf dem Markt vorzugehen, hieß es in der Mitteilung.

Da die Unternehmen den Druck steigender Rohstoffkosten deutlich spüren würden, kündigten die Ministerien zudem an, dass China Faktoren wie Nachfrage, Angebot und Preisveränderungen auf dem Markt für Massenrohstoffe genau beobachten, das Angebot stark erhöhen, die Regulierung von Warentermingeschäften und des Spotmarktes verstärken und gegen „exzessive Spekulation" vorgehen werde.

In Bezug auf die Schlüsselindustrien und die Versorgungsketten heißt es in der Mitteilung außerdem, dass die verstärkte Überwachung des Betriebs von Schlüsselindustrien, die Einrichtung und Verbesserung eines Frühwarnmechanismus sowie die Förderung von Innovation und Anwendung von Kerntechnologien nun vorrangige Aufgaben seien.

In dem neuen Dokument werden auch mehr Anstrengungen gefordert, um die Umsetzung von Schlüsselprojekten zu beschleunigen und eine Reihe von „Projekten neuartiger Infrastruktur" in Bereichen wie 5G zu entwickeln.

Luo Zhiheng, stellvertretender Forschungsdirektor und leitender makroökonomischer Analyst bei Yuekai Securities, sagte, angesichts der wirksamen Maßnahmen der Regierung zur Stabilisierung der Wirtschaft und zur Ausweitung der Inlandsnachfrage erwarte er, dass der Konsum und die Investitionen in das verarbeitende Gewerbe und in neuartige Infrastrukturen die wichtigsten Wachstumstreiber im nächsten Jahr sein werden.