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Generationsübergreifende Bemühungen schützen zweitgrößten Süßwassersee in China

(CRI)

Freitag, 03. Dezember 2021

  

Der 24-jährige He Dongshun ist die dritte Generation von Fischern seiner Familie, die am Dongting-See, dem zweitgrößten Süßwassersee Chinas, lebt. Seine schönsten Kindheitserinnerungen sind die sorglosen Tage, an denen er mit seinem Vater in einem Boot saß und auf den riesigen See blickte.

Die Region um den Dongting-See ist seit dem Altertum als „Heimat von Fisch und Reis“ bekannt. Die Fische kommen mit dem Fluss her, um sich fortzupflanzen und bescheren den örtlichen Fischern unzählige natürliche Geschenke.

In den 1980er-Jahren gab es mehr als 120 Fischarten im Dongting-See. Der illegale Sandabbau und die großen Schiffe, die in diesem Gebiet fahren und anlegen, beeinträchtigten jedoch sein Ökosystem. Infolgedessen gingen die Fischereiressourcen im See immer weiter zurück. Noch schlimmer war, dass in der Gegend immer mehr illegale elektrische Fischnetze auftauchten.

He Dongshuns Vater, He Daming, bemerkte den schnellen und deutlichen Rückgang der Zahl von Schweinswalen, die früher jeden Tag im See zu finden waren. „Schweinswale sind Säugetiere, die durch ihre Lungen atmen“, so He Daming. „Obwohl sie einen Stromschlag überleben können, erleiden sie einen großen Schock und ertrinken sehr wahrscheinlich, da sie nicht an die Oberfläche schwimmen können, um zu atmen.“

He Daming war traurig, als er den erbärmlichen Zustand dieser Tierart bemerkte, die im Volksmund „Schweinchen des Sees“ heißt. Im Jahr 2003 sah er einen verletzten Schweinswal und sein Baby im Schilf und beschloss, sich um sie zu kümmern. Vier Monate später hatte sich das Tier erholt. Diese Erfahrung veranlasste ihn, einen neuen Weg zu gehen. 2015 gründete er in der Stadt Yueyang den Ost-Dongting-Verein für ökologischen Schutz. Sein Team von Naturschützern wuchs schnell und viele Kollegen, die zuvor ebenfalls in der Fischerei tätig waren, schlossen sich ihm an.

Mit dem Fischereiverbot in wichtigen Gebieten des Jangtse-Einzugsgebiets 2020, darunter auch im Dongting-See, haben sich Hunderttausende von Fischern nach und nach vom Fischfang verabschiedet und arbeiten nun in anderen Branchen.

Für den Schutz des Sees und die nachhaltige Entwicklung des Gebiets wird jedoch frisches Blut benötigt, denn die Fischer der älteren Generationen sind relativ schlecht gebildet und werden immer älter.

He Dongshun, der gerade sein Studium in Changsha, der Provinzhauptstadt von Hunan, abgeschlossen hat, erzählte seinem Vater, dass er gerne in seine Heimat zurückkehren und sich für die Erhaltung des Dongting-Sees einsetzen würde.

Der 24-Jährige fand im See zahlreiche Netze, die von den Fischern zurückgelassen worden waren. Viele Vögel verhedderten sich bei der Nahrungssuche in diesen Netzen, was ihr Überleben in freier Wildbahn erschwerte. He Dongshun rief die Vereinsmitglieder auf, im Naturschutzgebiet des Sees nach Fischernetzen zu suchen und sie zu zerschneiden.

Der Verein hat seine Naturschutzarbeit immer weiter ausgedehnt. Gegenwärtig engagieren sich Vater und Sohn sowie ihre Kollegen unter anderem für den Schutz von Zugvögeln und Davidhirschen sowie die Kontrolle der Luft- und Wasserverschmutzung durch Schiffe und küstennahe Chemieanlagen.

In diesem Jahr wurde eine Schwarzstorch-Schutzstation am östlichen Dongting-See eingerichtet. He Dongshun sagt, weltweit gebe es nur etwa 3.000 Schwarzstörche und etwa 30 würden täglich hier gesichtet. „Als ich ein Kind war, dachte ich, der Schweinswal sei ein Fisch. Aber mein Vater sagte mir, dass es kein Fisch sei, sondern ein Schweinswal. Ich hoffe, dass mein Kind eines Tages einen Schweinswal sieht und mich fragt, ob das ein Fisch ist. Ich werde ihm dann das Gleiche erzählen: Es ist kein Fisch, sondern ein Schweinswal.“

Fotos von Xinhua.net

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