Neue Chancen nutzen: Anbindung der Greater Bay Area an das RCEP-Abkommen

Am Dienstag fand in Hongkong die virtuelle Greater Bay Area-Konferenz statt, auf der sich Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen über Hongkongs zukünftige Entwicklung austauschten. Ein wichtiges Thema war auch die bessere Anbindung der Greater Bay Area Guangdong-Hongkong-Macao an das Abkommen über die Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP).

Hongkong sollte noch proaktiver neue Möglichkeiten für die Anbindung der Greater Bay Area (GBA) Guangdong-Hongkong-Macao an die Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) identifizieren und nutzen, um auf diese Weise weitere wirtschaftliche und soziale Fortschritte zu erzielen, forderten die Teilnehmer der Greater Bay Area-Konferenz am Dienstag in Hongkong, als sie das Thema „Neue Chancen nutzen: Anbindung der GBA an RCEP" diskutierten.

„Die Bedeutung des RCEP-Abkommens für Hongkong liegt nicht so sehr darin, dass Hongkong selbst ein Produzent oder ein Konsument ist - dafür sind wir zu klein -, sondern in unseren engen Beziehungen zum chinesischen Festland - einem riesigen Produzenten, Monteur und Endverbraucher. Und die GBA ist ein wichtiger Teil dieser Gleichung", erklärte Leung Chun-ying, stellvertretender Vorsitzender des Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). „Hongkong spielt eine wichtige Rolle im Warenhandel zwischen ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen) und dem chinesischen Festland. Hongkong sollte seine Rolle im Nord-Süd-Handel zwischen dem chinesischen Festland und ASEAN wiederentdecken", führte Leung in einer Videoansprache weiter aus.

Das RCEP-Abkommen, dem zehn ASEAN-Staaten sowie China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland angehören, ist das weltweit größte Freihandelsabkommen, das 30 Prozent der Weltbevölkerung, ein Drittel des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und fast ein Drittel des globalen Handels umfasst. Es wird am 1. Januar in Kraft treten.

Liu Guangyuan, Beauftragter des Außenministeriums der Sonderverwaltungszone Hongkong, sagte: „Unser Büro wird Hongkong weiterhin mit diplomatischen Mitteln dienen und Hongkong bei der Ausweitung des Austauschs und der Zusammenarbeit mit dem Ausland nachdrücklich unterstützen, damit es seine bewährten Vorteile voll zur Geltung bringen kann.“ China sei „entschlossen, Hongkong dabei zu helfen, sich stärker in die GBA und die Neue Seidenstraßeninitiative einzubringen, um unseren Teil zur Vertiefung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und der ASEAN im Rahmen des RCEP-Abkommens beizutragen", so Liu.

Die GBA, zu der neun Städte des Festlandes in der Provinz Guangdong und die beiden Sonderverwaltungszone Hongkong und Macao gehören, hat eine Gesamtbevölkerung von mehr als 86 Millionen Menschen und ein BIP von insgesamt fast 1,67 Billionen US-Dollar.

Zhou Shuchun, Mitglied des Ständigen Ausschusses des Nationalkomitees der PKKCV und Herausgeber sowie Chefredakteur von China Daily, sagte in einer Videoansprache auf der Konferenz: „Diese brüderliche Stimmung stimmt uns optimistisch für die Zukunft der Beziehungen Chinas zu seinen Handelspartnern im asiatisch-pazifischen Raum. Mit Blick in die Zukunft sagte er: „Wir alle werden eine differenziertere Vorstellung davon haben, wie genau die Städte in Chinas Greater Bay Area mithilfe des RCEP-Abkommens die Lieferkette und die Nachfrage auf einer Vielzahl von Märkten erschließen können und dadurch den Weg zur Schaffung eines - um Präsident Xi Jinping zu zitieren - einheitlichen, offenen, wettbewerbsfähigen und geordneten Marktsystems ebnen können.“

Eva Cheng, stellvertretende Generalsekretärin der Hong Kong Coalition, betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass die GBA „Chinas stärkster wirtschaftlicher Wachstumsmotor" und das RCEP-Abkommen „das größte Freihandelsabkommen der Welt" sei. „Bei unserem Thema geht es darum, beides zu verbinden. Es geht um die Integration des größten mit dem mächtigsten. Integration ist ein Schlüsselwort."