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Großer Fachkräftemangel in Chinas Altenpflege

(CRI)

Freitag, 16. Juli 2021

  

Angaben des Ministeriums für Zivile Angelegenheiten vom März vergangenen Jahres zufolge leben landesweit über zwei Millionen Senioren in 40.000 Altenheimen. Die Zahl des Pflegepersonals liegt bei nur 200.000. Das heißt, dass im Schnitt zehn Senioren nur eine Pflegeperson zur Verfügung steht.

„Kang Ning Jin Yuan“ ist ein relativ großes Altenheim in der nordchinesischen Metropole Tianjin, das 2015 in Betrieb genommen wurde. Dort leben mehr als 1500 Senioren. Wie Wang Liang, Leiter der PR-Abteilung des Altenheimes mitteilte, ist der Mangel an Fachkräften ein übliches Problem in fast allen Altenheimen. Die Branche der Altenpflege leidet seit langem an der Abwanderung von Fachkräften. „Der wichtigste Faktor, der eine gesunde Entwicklung der Branche beeinflusst, liegt nicht in dem Kapital, sondern in hochqualifizierten Fachkräften“, sagte Wang Liang.

Während früher die große Mehrheit der Mitarbeiter in der Branche älter, wenig gebildet und unprofessionell war, gibt es heute Hochschulabsolventen, die die entsprechenden Fachkenntnisse besitzen.

Liu Xuefei beschäftigt sich seit sechs Jahren mit der Altenpflege. Ihr zufolge benötigen die Bewohner der Altenheime eine 24-Stunden-Pflege. Für Liu ist es üblich, täglich zwölf Stunden lang zu arbeiten. Trotz der Härte der Arbeit ist der Beruf Altenpfleger aber nicht gut genug bezahlt. Das Jahreseinkommen der Basismitarbeiter liegt nur bei 40.000 bis 50.000 Yuan RMB.

Ein weiterer Grund für den Fachkräftemangel ist die gesellschaftliche Anerkennung des Pflegepersonals, die immer noch zu wünschen übrig lässt. Yuan Xin, Professor am Institut für Population und Entwicklung an der Nankai-Universität erläutert:

„Bis 2050 wird die Zahl der Senioren über 80 Jahre die 100- Millionen-Marke überschreiten. Es wird immer mehr allein lebende Senioren geben, dementsprechend wird die Nachfrage an professionellen Pflegekräften immer größer. Die Gesellschaftsstellung des Pflegepersonals bleibt aber immer noch niedrig und das Einkommen muss gesteigert werden.“

„Anders als Ärzte, die ein absolutes Erfolgsgefühl bei der Rettung des Lebens von Patienten empfinden können, sind wir dazu verpflichtet, den Senioren einen schönen Lebensabend zu ermöglichen“, sagte Wang Liang.

Auch im 14. Fünfjahresplan Chinas ist eine verstärkte Ausbildung von Fachkräften für die Altenpflege vorgesehen. Der Personalmangel in dieser Branche kann erst dann behoben werden, wenn die Pfleger ein Erfolgsgefühl und Freude bei der Arbeit empfinden und aussichtsreiche Berufsperspektive besitzen können.

Statistiken zufolge sind mehrere Hochschulen und Universitäten in Tianjin dem Beispiel der Berufshochschule Tianjin gefolgt, die die seniorenbezogenen Fächer eingerichtet hat, und haben die Fächer Seniorendienst und -verwaltung, Altenpflege, Wohnviertelverwaltung und -dienstleistung eingerichtet.

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