26-11-2020
26-11-2020
Die jüngsten COVID-19 Fälle in der nordchinesischen Metropole Tianjin hätten nach Auskunft des stellvertretenden Direktors des städtischen Zentrums für Seuchenbekämpfung, Zhang Ying, zwei Quellen: aus Nordamerika importierte Schweineköpfe und Schweinefüße aus Deutschland.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte Zhang, aus Dezhou in der ostchinesischen Provinz Shandong sei berichtet worden, dass eine über den Hafen Tianjin erfolgte Lieferung von aus Deutschland importierten Schweinefüßen positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Daraufhin wurde das Hailian-Kühlhaus in Tianjin untersucht, wobei zwei bestätigte Fälle aufgedeckt worden seien.
Bei einer gründlichen epidemiologischen Untersuchung der beiden Fälle konnte festgestellt werden, dass beide Ansteckungen auf zwei Lieferungen von Schweineköpfen aus Nordamerika zurückzuführen sind, die von einem Lageristen unter Verwendung derselben Handschuhe und Kleidungsstücke transportiert wurden. Nach Angaben von Zhang seien die ursprüngliche Quelle vermutlich die Schweineköpfe, von denen die Viren dann auf die Schweinefüße übergegriffen hätten.
Am 20. November wurden vier Infektionsfälle unter den Bewohnern des Kanhaixuan-Wohngebiets im Stadtviertel Dongjianggang bestätigt. Am 9. November war das Virus bei einem Mitarbeiter des Kühlhauses in der Binhai New Area festgestellt worden.
Es gebe keine Verbindung zwischen den beiden Infektionsereignissen, welche dennoch Ähnlichkeiten aufwiesen. Alle Ansteckungen seien in der Binhai New Area erfolgt, und alle Viren seien durch importierte Tiefkühlprodukte eingeschleppt worden, sagte Zhang auf einer Pressekonferenz.
Der Unterschied liege im Erregerstamm: einer weise den Genotyp L des europäischen Zweiges I des Coronavirus auf, der andere komme hingegen aus Nordamerika.
Die Quelle des Erregers im Hailian-Kühlhaus seien tiefgefrorene Schweineköpfe aus Nordamerika. Zhang erläuterte, wie sich die zwei Mitarbeiter, die Kontakt zu der Tiefkühlware hatten, infizieren konnten.
Auf der Grundlage von Aufnahmen von Überwachungskameras im Kanhai-Wohnviertel wurde festgestellt, dass die bestätigten Infektionsfälle hustend und ohne Schutzmasken einen Aufzug betreten hätten, was laut Zhang möglicherweise zur Ausbreitung des Virus geführt habe.
Tianjin setzte am Dienstag die Risikoeinstufung für eine Straße in der Binhai New Area und in zwei Bereichen eines Logistikzentrums in Zhongxinyugang herab. In der Binhai New Area wurden mehr als 2,46 Millionen Nukleinsäuretests durchgeführt, die alle negativ ausgefallen sind.
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