COVID-19-Erreger könnten mit Luftfracht nach China gelangt sein

Zwischen Freitag und Montag wurden sechs neue Fälle von COVID-19 in Shanghai offiziell bestätigt, die alle in Verbindung mit dem Flughafen Shanghai Pudong stehen. Der Flughafen bestätigte, dass jedoch kein Fall auf ankommende Passagierflugzeuge zurückzuführen sei.

„Der Flughafen arbeitet ordnungsgemäß und sicher nach allen Vorgaben der Epidemieeindämmung“, sagte Zhou Junlong, Vizepräsident der Flughafenverwaltung, im Zuge einer Pressekonferenz am Montag.

Vier Frachtarbeiter und deren Ehepartner wurden seit Freitag positiv auf das Coronavirus getestet.

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden insgesamt 17.000 sogenannte Nucleic Acid Amplification Technology (NAAT)-Tests bei Logistikarbeitern durchgeführt. Die Shanghaier Gesundheitskommission gab bekannt, dass nur ein Test positiv ausgefallen ist.

„Neue Maßnahmen, inklusive solche für Produkte, die Teil einer Kühlkette sind, werden in speziell eingerichteten Zonen bearbeitet, wo die zuständigen Fachkräfte zentralisiert untergebracht werden. Diese Maßnahmen wurden eingerichtet, um das Risiko der Verbreitung des Virus zu verringern“, so Zhou Junlong.

Er fügte hinzu, dass man regelmäßige NAAT-Tests für Logistikarbeiter der ersten Reihe einführen wolle, da diese im Winter ein erhöhtes Risiko haben, mit dem Coronavirus in Kontakt zu kommen. „Mit der Zustimmung der Arbeiter werden wir für sie Notfallimpfungen zur Verfügung stellen“, sagte Zhou.

Währenddessen wird die Desinfektion der Frachten und der Schutz der Arbeiter ausgeweitet, sowohl beim Laden und Entladen, als auch beim Transport der Ware, so Zhou.

Epidemiologen warnten davor, dass importierte Waren, die nicht Teil einer Kühlkette sind, im Winter ein Überträger des Virus sein können, ähnlich wie gekühlte Frischwaren im Sommer, die dem Virus ermöglichen, auf der Oberfläche zu überleben.

Li Guohua, Vizegouverneur des Distrikts Shanghai Pudong, sagte, dass alle NAAT-Tests, die an Personen des näheren Umfelds der beiden positiv getesteten Arbeiter durchgeführt wurden, negativ ausgefallen sind. Die epidemiologischen Nachverfolgungen dauern noch an.

Sun Xiaodong, stellvertretender Direktor des Shanghai Center for Disease Control and Prevention, sagte, dass die epidemiologischen Nachverfolgungen zeigten, dass die Fälle vom 9. Und 10. November von zwei Arbeitern herrührten, die am 30. Oktober einen aus Nordamerika stammenden Frachtcontainer betraten.

„Der genetische Code der festgestellten Viren ist sehr homolog und ähnelt der der Form des Virus, das sich in Nordamerika ausgebreitet hat, was darauf hinweist, dass der Infektionsursprung aus dem Ausland importiert sein könnte“, sagte er und fügte hinzu, dass die beiden infizierten Arbeiter in einem Zeitraum von 14 Tagen vor dem Test nicht in Kontakt mit Kühlkettegütern waren.

Im Neuen Stadtbezirk Binhai der Stadt Tianjin wurde ein großangelegter NAAT-Test am Montagnachmittag abgeschlossen, nachdem in diesem Monat eine Vielzahl an neuen Ausbrüchen gemeldet wurde. Jeder der 2,33 Millionen durchgeführten Tests fiel negativ aus. Dem voran ging, dass am Montag ein neuer Fall in der nordchinesischen Stadt bestätigt wurde.

Auch in der Stadt Manzhouli in der autonomen Region der Inneren Mongolei wurden NAAT-Tests durchgeführt, nachdem am Sonntag zwei neue Fälle bestätigt wurden. Die Stadt plant, innerhalb von drei Tagen alle Einwohner zu testen.