Der chinesische Präsident Xi Jinping und sein US-amerikanischer Amtskollege Donald Trump haben am Samstag vereinbart, die bilateralen Handelsverhandlungen fortzusetzen, die Einführung neuer Strafzölle einzustellen und zu einem geeigneten Zeitpunkt gegenseitige Staatsbesuche durchzuführen.
Außerdem vereinbarten die beiden Staatschefs, die Zusammenarbeit ausweiten und Unterschiede auf der Grundlage gegenseitigen Nutzens und Respekts bewältigen zu wollen. Zudem wollen sie sich gemeinsam für eine koordinierte, kooperative und stabile chinesisch-amerikanische Beziehung einsetzen.
Diesen Konsens erreichten Xi und Trump nach einem Arbeitsessen im Rahmen des G20-Gipfeltreffens im argentinischen Buenos Aires. Es war das erste persönliche Treffen zwischen den beiden Staatschefs seit Trumps Besuch in China im November vergangenen Jahres.
Laut einer nach dem Treffen veröffentlichten Erklärung sagte Xi, dass es für die beiden größten Volkswirtschaften der Welt normal sei, einige Unterschiede in den Bereichen Wirtschaft und Handel zu haben. Es sei jedoch enorm wichtig, Unterschiede angemessen zu handhaben und eine für alle akzeptable Lösung zu finden, so der chinesische Staatspräsident.
Die beiden Staats- und Regierungschefs wiesen ihre Wirtschafts- und Handelsteams an, die Verhandlungen über die Aufhebung aller zuvor auferlegten Zusatzzölle zu verstärken und zu einer für beide Seiten vorteilhaften Vereinbarung zu gelangen, hieß es in der Erklärung.
China werde seinen Markt weiter öffnen und die Importe des Landes aufgrund seiner neuen Reform- und Öffnungsrunde sowie der Nachfrage des Binnenmarktes und der chinesischen Bevölkerung erweitern. Dies solle auch dabei helfen, damit verbundene Probleme in Wirtschaft und Handel abzubauen.
Beide Seiten waren sich einig, dass gemeinsame Anstrengungen unternommen werden sollten, um die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen so schnell wie möglich wieder auf einen normalen Weg zu bringen, um eine Win-Win-Kooperation zu erreichen.
Xi sagte, dass sowohl China als auch die USA eine stärkere Verantwortung für Frieden und Stabilität in der Welt übernehmen sollten.
Eine gute bilaterale Beziehung entspreche den grundlegenden Interessen der Bevölkerungen beider Länder sowie den gemeinsamen Bestrebungen der internationalen Gemeinschaft, fügte der Präsident hinzu. Zusammenarbeit sei der beste Weg für China und die USA.
Xi und Trump vereinbarten, in engem Kontakt zu bleiben und sich zu gegebener Zeit erneut zu treffen.
Die beiden Seiten einigten sich auch darauf, den Bildungs- und Personalaustausch zu stärken und die Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung und bei der Bekämpfung illegaler Drogen, einschließlich der neuen synthetischen Droge Fentanyl, zu verbessern.
Während des Treffens bekräftigte Xi die Haltung Chinas in der Taiwan-Frage, und die US-Seite erklärte, dass sie sich weiterhin an die Ein-China-Politik halten werde.
„In einer freundlichen und aufrichtigen Atmosphäre haben die beiden Präsidenten über zweieinhalb Stunden hinweg tiefgreifende Diskussionen geführt. Ihre Unterredung dauerte viel länger als geplant“, sagte der chinesische Staatsrat und Außenminister Wang Yi am Samstag während einer Besprechung gegenüber Reportern.
Laut Wang habe das Treffen „den Kurs für die Beziehungen zwischen China und den USA für einige Zeit festgelegt“.
Der wichtige Konsens, der auf dem Treffen erzielt wurde, habe nicht nur eine weitere Eskalation der Handelsspannungen effektiv verhindert, sondern auch neue Perspektiven für eine Win-Win-Kooperation zwischen den beiden Ländern eröffnet, so Wang.