Das Erlernen einer Sprache kann sehr schwierig sein. Das trifft allerdings auf diesen talentierten kambodschanischen Jungen, der mehrere Sprachen beherrscht, nicht zu: Der Videoclip eines kambodschanischen Jungen, der sein sprachliches Talent offenbarte, als er versuchte, einer Touristin in Kambodscha Souvenirs zu verkaufen, breitete sich in den sozialen Medien aus und erlangte über 1.100.000 Aufrufe mit über 85.000 Likes.

Das Video wurde erstmals auf Facebook von Nutzer @Venus Gwc gepostet. In dem Video wird der 10-jährige Junge gezeigt, wie er barfuß mit einer Touristin auf Chinesisch spricht und ihr Souvenirs verkaufen möchte. Der Junge sagte der Frau selbstbewusst, dass er über zehn Sprachen und Dialekte sprechen könne, darunter Mandarin, Kantonesisch, Japanisch, Koreanisch, Spanisch, Französisch, Thailändisch, Malaiisch und Filipino, und demonstrierte sein sprachliches Talent, indem er zwischen verschiedenen Sprachen hin und her wechselte. Überraschenderweise konnte er sogar ein beliebtes chinesisches Lied mit dem Titel „We are different“ singen und brachte die Touristin dazu, seine Souvenirs zu kaufen. Auf die Frage, woher er so viele Sprachen sprechen könne, sagte er, er habe sie von anderen Touristen gelernt.

Gwc postete in Erstaunen über das außergewöhnliche Talent des Jungen das Video auf ihrer Facebook-Seite, und es verbreitete sich rasant. „Ich habe ihn im Tempel Ta Prohm getroffen, dem berühmten Drehort des Tomb Rider“, so @Venus Gwc in ihrem Post. „Ich freue mich, dass sein Video so bekannt geworden ist. Es könnte mehr Aufmerksamkeit darauf lenken, dass es Kinder gibt, die immer noch Probleme haben, ihren Alltag zu leben.“ Viele Internetnutzer sind vom Talent des Jungen beeindruckt, aber einige sagen, dass der Junge diese Fähigkeit entwickeln muss, um zu überleben. „Interesse ist nicht der entscheidende Faktor, der jemanden dazu bewegt, eine Sprache zu lernen. Er wird durch den Überlebensdruck getrieben“, kommentierte Nutzer @youshuaigekan bei Weibo.

Unterdessen sehen einige Internetnutzer die negativen Auswirkungen, die das Video möglicherweise für die in Kambodscha lebenden armen Kinder haben könnte, vor allem auf eine Weise, die sie daran hindert, eine angemessene Ausbildung zu erhalten. „Für mich gibt es einen bitteren Beigeschmack, weil mir gesagt wurde, man solle sie nicht dabei unterstützen, Souvenirs zu verkaufen, denn sobald Nachfrage besteht, werden sie ihrer Bildung beraubt, weil es die Option ist, mit der sie auf kurze Sicht mehr Geld verdienen können. Ich wundere mich nur, warum das nicht erwähnt wurde, als das Video verbreitet wurde“, kommentierte Facebook-Nutzer @Janet Lam mit Sorge über das Video. Xiong Bingqi, stellvertretender Direktor des 21st Century Education Research Institute, sagte gegenüber China Daily, der Schutz der Kinderrechte werde in den sozialen Medien sehr geschätzt, und das Video über den kambodschanischen Jungen habe dazu beigetragen, die Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam zu machen.