Die verbotene Herstellung und der illegale Verkauf leistungssteigernder Substanzen könnte in China bald strafrechtlich verfolgt werden, da der Oberste Gerichtshof des Landes nun angekündigt hat, hart gegen Doping vorgehen zu wollen.

Jiang Qibo, ein Richter des Obersten Volksgerichtshofes Chinas, gab am Donnerstag auf einer internationalen Konferenz bekannt, dass sich der Prozess in seiner entscheidenden Endphase befinde.

„Wir untersuchen und entwerfen momentan juristische Interpretationen über die Anwendung von Gesetzen im Umgang mit Strafsachen, die mit der Verwendung, Herstellung, Verkauf und dem Schmuggel von leistungssteigernden Substanzen zusammenhängen“, sagte Jiang. „Wir werden unsere Arbeit beschleunigen, um der Öffentlichkeit so schnell wie möglich ein Ergebnis präsentieren zu können“, fügte er hinzu.

China hat sich schon lange für die Förderung einer Anti-Doping-Gesetzgebung eingesetzt, nachdem der Staatsrat bereits im Jahr 2004 eine entsprechende Verordnung erlassen hatte.

Zuvor hatte das Reglement zwar einen Bezug zum Strafrecht, aber diesem fehlten spezifische Bestimmungen in Bezug auf Anti-Doping. Daher hatten sich die Bestrafungen für Doping-Verstöße meist auf Geldstrafen, Sperrungen und Verwaltungsstrafen beschränkt, während öffentliche Forderungen nach strafrechtlicher Ahndung immer lauter wurden.

Mit der jetzigen Ankündigung, signalisiert Chinas höchste Justizbehörde seine Unterstützung für weitere Anti-Doping-Bemühungen des Landes.

„Da Anti-Doping in den Prozess der Stärkung der Rechtsstaatlichkeit in Chinamiteinbezogen wurde, fühlen wir uns als höchstes Gerichtsorgan des Landes dazu verpflichtet, unseren Teil zur Doping-Bekämpfung beizutragen“, sagte Jiang.

„Unser Handeln macht Chinas Null-Toleranz-Haltung gegenüber Doping deutlich und setzt ein starkes Signal für Fairplay.“