Online-Einzelunterricht für Kinder wird in China immer populärer. Das gilt insbesondere für Englisch-Lektionen, die von Lehrern unterrichtet werden, die in der Sprache Muttersprachen-Kompetenzen haben.

Ein Report, der von der Beratungsagentur iResearch im August veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Marktgröße für Englisch-Unterricht im Internet in China im letzten Jahr fast 2 Milliarden Yuan erreicht hat. Das bedeutet ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl an Usern in China, die solche Online-Bildungsinstrumente verwenden, zu denen auch gratis Programme zählen, lag im Jahr 2016 bei 3,2 Millionen Menschen. Das bedeutet ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015.

Englisch Online-Bildung für Kinder wird ein „explosives Wachstum“ verzeichnen, sagte der Report, da immer mehr chinesische Eltern ihre Kinder ermutigen, Englisch zu lernen. Die Akzeptanz von Online-Bildung wächst und immer mehr Eltern planen, ihre Kinder ins Ausland zu schicken, um dort in einem jungen Alter zu lernen beziehungsweise zu studieren. Der Report sagte voraus, dass der Markt bis zum Jahr 2019 eine Größe von 5 Milliarden Yuan erreichen könnte. Die Anzahl an Usern könnte in diesem Jahr 8 Millionen Menschen erreichen. Einige Firmen haben bereits vom wachsenden Bedarf profitiert und entwickeln und expandieren schnell.

Eines dieser Dienstleistungs-Angebote nennt sich VIPkids, eine Online-Bildungsplattform für Englisch, welche auf Kinder in China zwischen 4 und 12 Jahren abzielt. Sie wurde erst vor vier Jahren ins Leben gerufen, doch bislang haben sich bereits 20.000 Lehrer registriert, um Einzel-Unterricht durch Videos in Englisch zu geben. Damit erreichen sie mehr als 200.000 zahlende User.

Mi Wenjuan, Gründerin und Geschäftsführerin von VIPkids sagte, die Popularität von Englisch Online-Bildung hängt eng zusammen mit der sich erweiternden Erziehungsperspektive der chinesischen Eltern. „Eltern, die in den 1980er- oder 1990er-Jahren geboren wurden, wuchsen in einer Ära auf, in der das Internet mit ihren Lebensaspekten eng verwoben ist. Dazu zählt auch, wie man die Kinder erzieht“, sagte sie. „Sie sind offener und gewillt, neue Dinge auszuprobieren im Vergleich zu den Eltern, die in den 1970er Jahren oder früher geboren wurden. Für sie ist Englisch-Bildung im Internet angenehm und zeitsparend.“