Der 19. Parteitag bewegt die Welt. „Warum funktioniert dieser politische Mechanismusdort so gut? Was die Leute hier interessiert ist gar nicht der Ausgang des Parteitags, sondern der Parteitag selbst, der politische Schlüsselmechanismus in diesem außergewöhnlich erfolgreichen Staat“, hieß es am 17. Oktober in einem Artikel der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti mit dem Titel „Der KP Parteitag in China — Warum China geschafft hat, woran die Sowjetunion gescheitert ist“.
Nicht nur die Berichterstattung der fast 2000 externen Journalisten vor Ort, sondern auch die internationalen Medien, die mehrere Tag über den Parteitag berichteten, zeugen von der Aufmerksamkeit, die diesem wichtigen historischen Ereignis zuteil wird.
Als der Bericht des 19. Parteitags vorgestellt wurde und sich nationale und internationale Medien sofort an die Interpretation machten, konnte man überall beobachten, wie plötzlich chinesische Kulturpolitik, Umweltpolitik und Sozialpolitik — eher als nationale Angelegenheiten Chinas anzusehen — bei internationalen Medien zum Thema wurden dadurch den Stellenwert Chinas verdeutlicht haben.
Der Parteitag findet auch so viel Beachtung, weil es nicht nur um China, sondern um China in der Welt geht. Der Weltmarkt hat auf Signale aus dem Bereich Wirtschaft gewartet und viele gehen davon aus, dass eine weitere wirtschaftliche Öffnung Chinas Aufschwung für die ganze Welt bedeuten könnte. Diplomaten von überall sprechen im Zuge des 19. Parteitags unter anderem von „neuen internationalen Beziehungen“ und einer „Schicksalsgemeinschaft“, um die zukünftige Rolle Chinas in der internationalen Staatengemeinschaft zu definieren. Zwar unterscheiden sich die einzelnen Positionen, allerdings gibt es auch einen gewissen Konsens, nämlich dass sich China in einer historischen Phase der Stärkung befinde und diese Stärkung auf dem internationalen Parkett ein Gefühl von „Mehrwert“ erzeuge, China als gerechter und verlässlicher Akteur auftrete.
Man kann die Wirkungskraft des 19. Parteitags auch historisch verstehen. In ihren Interpretationen deuten Bloomberg und andere amerikanische Medien darauf hin, dass man auf dem Parteitag stets die großen Erfolge des Sozialismus chinesischer Prägung in China betont habe und China kein anderes politisches System kopieren wolle. Aus historischer Sicht liegt die besondere Bedeutung der chinesischen Vorgehensweise eben genau darin, das eigene Entwicklungspotenzial zu erkennen und auszuschöpfen. Die Realität der internationalen Beziehungen zeigt, dass die Erfolge Chinas immer mehr Entwicklungsländer selbstbewusster machen.
Vor Beginn des Parteitags lief auf dem amerikanischen Discovery Channel die Dokumentation „China: Time of Xi“. Über die Entstehung und das Konzept hinter dieser Dokumentation sagt der verantwortliche Produzent Vikram Channa, dem Produktionsteam sei aus einem historischen Blickwinkel heraus bewusst geworden, dass im Diskurs über globale Zukunftsvisionen die chinesische Perspektive wichtiger ist als je zuvor, weil das Land in 40 Jahren einen einzigartigen Wandel mit großer Strahlkraft durchgemacht hat. Die neue historische Epoche des Sozialismus mit chinesischer Prägung ist eine Epoche, in der China stetig auf den Mittelpunkt der Weltbühne zugeht und bereit ist, sich global mehr für alle Menschen einzubringen. Die Welt darf dieser neuen Epoche mit Hoffnung entgegenblicken.