Die Schulpflicht in China ist auf neun Jahre festgelegt, dennoch wird sich nicht immer daran gehalten. Vor allem finanzieller Druck und mangelnde Transportmöglichkeiten führen im ländlichen Raum häufig zum vorzeitigen Verlassen der Schule.
Das Generalbüro des Staatsrates hat ein Rundschreiben erlassen, das Bemühungen zur Kontrolle der Quote von Schulabbrechern fordert, um die Anwendung der Schulpflicht zu gewährleisten.
Das am Dienstag veröffentlichte Rundschreiben besagte, dass diese Bemühungen erforderlich seien, um eine ordnungsgemäße Bildung für Kinder im schulpflichtigen Alter zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass bis 2020 der Prozentsatz der Schüler, die die Schule während der neun Pflichtschuljahre abbrechen, auf weniger als 5 Prozent reduziert werde.
Gemäß dem Rundschreiben sollen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Abbruchquote zu begrenzen und die unterschiedlichen Gründe, aus denen die Schüler die Schule verlassen, in Angriff genommen werden.
Die Qualität der Bildung im ländlichen Raum solle verbessert werden, um die Schulen für die Schüler entsprechend attraktiver zu gestalten, damit sie nicht aufgrund von Schwierigkeiten oder Überdruss am Lernen die Schule verließen, so das Rundschreiben.
Das Rundschreiben besagt zudem, dass die Armutsbekämpfung verbessert werden solle, um zu verhindern, dass Schüler aus finanziellen Gründen die Schule abbrechen. Betont wurden bevorzugte Maßnahmen, um Schüler aus verarmten Familien, Schüler mit Behinderungen oder mit behinderten Eltern zu unterstützen.
Darüber fordert das Rundschreiben verbesserte Bildungsinvestitionen, die Planung des Schulbaus und die Entstehung von Internaten, um die Transportprobleme von Schülern auf dem Land zu lösen.
Außerdem wurde die Förderung von Informationstechnologie gefordert, um qualitativ hochwertigere Bildungsressourcen für Schulen auf dem Land zugänglich zu machen.
Das Rundschreiben betonte, dass es Arbeitgebern nicht gestattet sei, Kinder unter 16 Jahren zu beschäftigen und dass die Eltern oder der Vormund von Kindern im schulpflichtigen Alter sicherstellen sollten, dass die Schüler die Pflichtschulbildung beenden.
Ebenfalls wurden Schulen dazu aufgefordert, Verfahren einzurichten, die es den Abbrechern ermöglichen, wieder in die Schule zurückzukehren.
Das Rundschreiben besagte, Überwachungs- und Beurteilungssysteme würden verbessert, um die einschlägige Regierungsarbeit bei der Kontrolle der Abbruchquote genau zu prüfen und es erfordere auch mehr Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit, um das allgemeine Bewusstsein bezüglich dieser Thematik zu sensibilisieren.
In China sind neun Jahre kostenlose Schulbildung, die sechs Jahre Grundschule und drei Jahre Mittelschule einschließen, verpflichtend vorgeschrieben.