Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat am Montag angekündigt, 500 Millionen Yuan (rund 64 Millionen Euro) für die wirtschaftliche und technische Kooperation der BRICS-Länder zur Verfügung zu stellen. Um die zweite „goldene Dekade“ des Staatenblocks einzuleiten, seien verstärkte gemeinsame Bemühungen erforderlich.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping und andere Spitzenpolitiker der BRICS-Staaten am Montag auf einem Gruppenfoto vor dem 9. Gipfeltreffen des Staatenbundes in Xiamen. Gleich zu Beginn kamen die Politiker auf zahlreiche Themen zu sprechen, Foto: Wu Zhiyi, China Daily.

In seiner Rede vor der Plenarsitzung des BRICS-Gipfels kündigte Xi zudem eine Finanzspritze von vier Millionen US-Dollar für die Geschäftsführung und die langfristige Arbeit der New Development Bank BRICS an. Die Teilnehmerstaaten hatten sich auf dem Gipfeltreffen vor drei Jahren auf die Gründung des Instituts verständigt, das vorrangig Infrastruktur und Projekte innerhalb des Staatenbundes finanzieren soll.

Der Grund für die schnelle Entwicklung der BRICS liege darin, das die Teilnehmer seit der Gründung im Jahr 2006 den richtigen Ansatz zur Kooperation gewählt hätten, sagte Xi vor den anwesenden Staatschefs Michel Temer (Brasilien), Wladimir Putin (Russland), Narendra Modi (Indien) und Jacob Zuma (Südafrika). „Eine Partnerschaft mit der richtigen Herangehensweise trotzt der räumlichen Entfernung, sie ist stärker als Kleber und härter als Metall oder Stein“, zitierte Xi ein altes chinesisches Sprichwort.

Obwohl die fünf Länder unterschiedliche Ausgangsbedingungen hätten, teilten sie das gleiche Streben nach Partnerschaft und Wohlstand. Dies ermögliche, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und gemeinsame Vorteile zu erzielen, sagte Xi. Er rief die Staaten dazu auf, ihre Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Rohstoffe, Märkte und Arbeitskräfte zu steigern, um das Wachstumspotenzial zu entfesseln.

Xi: BRICS sollten wechselseitige Investitionen stärken

Nach dem Treffen veröffentlichten die Staatschefs die „Xiamen-Erklärung“, in welcher sich die fünf Länder dazu verpflichten, die praktische Kooperation zu intensivieren, sich für eine gerechte und chancengleiche Weltwirtschaftsordnung einzusetzen, den Weltfrieden zu bewahren sowie den gesellschaftlichen Austausch zu fördern.

Xi wies darauf hin, das nur 5,7 Prozent der Auslandsinvestitionen der Mitgliedsländer in die jeweiligen Partnerländer des Bündnisses fließen würden. Für die wirtschaftliche Kooperation biete sich noch enormes Potenzial. Die fünf Länder sollten die Kooperation in Sektoren wie Handel und Investitionen, Geld- und Fiskalpolitik, Konnektivität, nachhaltige Entwicklung sowie bei Innovation und industrieller Kooperation verbessern, forderte er.

„Wir sollten mit einer Stimme sprechen und gemeinsam unsere Lösungen zur Wahrung des Weltfriedens und der Entwicklung unterbreiten“, sagte Xi und fügte hinzu, dass viele drängende globale Probleme nicht ohne die Beteiligung der BRICS-Länder gelöst werden könnten.

Xi hob auch die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Austausches hervor, darunter die BRICS-Spiele, das BRICS-Filmfestival, das BRICS-Kulturfestival sowie das hochrangige Treffen über traditionelle Medizin. „Wir hoffen, dass diese Aktivitäten durch unsere gemeinsamen Bemühungen regelmäßig stattfinden und verstetigt werden können“, sagte er und forderte: „Lasst uns von Xiamen aus in See stechen und uns gemeinsam die Hände reichen, um die zweite Goldene Dekade der BRICS-Kooperation einzuleiten und den Völkern unserer fünf Länder größeren Nutzen zu bieten.“