Im Zuge der Reformierung von Ausrüstung und Ausbildung beim Militär wurde nun auch der Posten des Generalstabschefs durch einen Offizier mit mehr Kampferfahrung neu besetzt. Weitere Personalveränderungen könnten folgen.

Die Ernennung von General Li Zuocheng zum neuen Generalstabschef zeige Chinas Entschlossenheit, die Kampffähigkeit des Militärs zu verbessern, sagten Experten am Sonntag.

Gemäß dem Verteidigungsministerium wurde Gen. Li auf den Posten des Generalstabschefs der Volksbefreiungsarmee befördert und ersetzt somit General Fang Fenghui.

Das Ministerium gab die Beförderung von Gen. Li nicht unmittelbar bekannt, sondern sagte in einem Nachrichtenbericht, dass er am Samstagnachmittag gemeinsam mit dem pakistanischen Armeechef General Qamar Javed Bajwa am „Quadrilateralen Forum zur Koordination gegen den Terrorismus“ in Tadschikistan teilgenommen habe.

Gen. Lis Ernennung zeige Präsident Xi Jinpings Entschlossenheit, eine führende Position beim Militär mit einem jüngeren Offizier mit mehr Kampferfahrung zu besetzen, sagte Li Jie, ein Beijinger Militärexperte, am Sonntag der Global Times.

Der 63-jährige Veteran nahm am chinesisch-vietnamesischen Krieg 1979 teil und führte die Armee auf dem Schlachtfeld für über einen Monat an, bis er verwundet wurde. Die Zentrale Militärkommission ehrte ihn später als „Kriegsheld“.

Er wurde 2015 zum Kommandant des Heers der Volksbefreiungsarmee ernannt.

Experten nehmen an, dass Gem. Li Zuochengs Beförderung nur den Beginn von Umstellungen in militärischen Spitzenpositionen darstellt. Dies zeige das Engagement des Militärs, eine kompetente und leistungsfähige Kraft zu werden, die immer kampfbereit ist.

Das Ministerium gab nicht bekannt, auf welche Position sein Vorgänger Gen. Fang Fenghui versetzt wurde.

„Voraussichtlich werden mehr Militärbeamte mit einem ähnlichen Hintergrund wie Gen. Li Zuocheng auf wichtige Positionen befördert“, sagte Li Jie.

„Das Militär wurde durch Reformen in Bezug auf Ausrüstung und Ausbildung enormen Veränderungen unterzogen. Personalwechsel in Kombination mit präzisieren Waffen und der Kampffähigkeit der Armee werden weiterhin dafür sorgen, dass unsere Kräfte unser Territorium verteidigen können und unerbittlich angreifen können, falls ein Krieg kommt“, sagte Xu Guangyu, ein pensionierter Konteradmiral und Seniorberater der „China Arms Control and Disarmament Association“ (CACDA).

„China hat viel Anstrengung in die Verbesserung der Waffenqualität statt der -quantität investiert. Ebenso wird die Armee einen geeigneten militärischen Führer haben, um sie zu leiten“, sagte Xu.

Xu betonte außerdem, dass die Ausbildung die wichtigste Methode darstelle, um das Kampfgeschick der Armee zu verbessern. „Die chinesische Armee sollte regelmäßig an Kampfübungen mit scharfer Munition sowie aktiv an Friedenssicherungsmissionen teilnehmen. Zhurihe, Chinas größte militärische Trainingsbasis in dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei, wird eine größere Rolle bei der Ausbildung der Armee spielen“, sagte er.

Präsiden Xi, der auch Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission ist, wies die Truppen der Volksbefreiungsarmee während der Militärparade, die im Juli stattfand, an, ihre Gefechtseffektivität zu wahren und die nationale Verteidigung und die Streitkräfte zu modernisieren.