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Geklonte Schweine könnten demnächst Menschenleben retten

(German.people.cn)
Montag, 14. August 2017
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Wissenschaftler haben genetisch veränderte Ferkel geklont, die sich als sichere Quelle für Organtransplantationen beim Menschen erweisen könnten.

Die 15 schwarzköpfigen Ferkel, die in einem Labor in der südwestchinesischen Provinz Yunnan geboren wurden, trugen nicht das aktiv infektiöse Virusgen in sich, welches den Prozess der Transplantation von Schwein zu Mensch seit mehr als einem Jahrzehnt verhindert habe, sagten die chinesischen Mitglieder eines internationalen Forscherteams, das seine Ergebnisse am vergangenen Freitag veröffentlicht hatte.

Die endogenen Retroviren der Schweine (PERV) sind in das Erbgut der Tiere integriert. Diese Viren sind in der Lage, von der Zelle eines Schweines auf den Menschen überzugehen, wenn sie im Labor miteinander gemischt werden. Die Viren können dann von der infizierten Zelle an eine frische menschliche Zelle weitergegeben werden.

Dieses Hindernis wurde überwunden, als die Wissenschaftler eine unter der Bezeichnung „CRISPR“ bekannte Genom-Editierungs-Technik anwendeten, die die PERVs deaktiviert.

Hinter diesem Durchbruch stecken die Genetikerin Luhan Yang und ihre Kollegen des amerikanischen Biotechnologie-Startups „eGenesis“.

Yang, Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin von eGenesis, vereinte Professoren mehrerer chinesischer Universitäten sowie einen dänischen Professor, um die am Freitag veröffentliche Studie zu verfassen.

Die Wissenschaftler schufen anhand modifizierter Gene PERV-inaktive Schweineembryos und übertrugen sie auf die gleiche Art und Weise, wie bei Dolly dem Schaf, auf Muttersauen, um Klone zu erzeugen.

Früher in diesem Jahr wurden an der Yunnan Agricultural University 37 solcher Klone von 17 Sauen erzeugt.

Heute leben noch 15 von ihnen mit einem Alter zwischen einem und vier Monaten. Sie würden einen ganz gesunden Eindruck machen, sagte Wei Hongjiang, ein Professor der Yunnan Agricultural University und einer der führenden Autoren der Publikation.

„Wir haben nun die weltweit ersten PERV-inaktiven Schweine“, berichtete Wei an Xinhua. „Wir haben uns zum ersten Mal mit der Angelegenheit der spezien-übergreifenden Virenübertragungsrisiken befasst.“

Er sagte, dass internationale Team wolle nun zum nächsten Schritt übergehen; nämlich die Genom-Editierung nutzen, um Schweineorgane weniger anfällig für Angriffe durch das Immunsystem ihrer menschlichen Empfänger zu machen, was ein weiteres großes Hindernis in der Forschung dargestellt habe.

George Church, Genetiker aus Harvard und ein weiterer Mitbegründer von eGenesis, nannte die Klone einen Meilenstein in der Xenotransplantation, da die wichtigste Sicherheitsfrage gelöst wurde.

Xenotransplantation bedeutet, lebendige Zellen, Gewebe oder Organe von Tieren auf den Menschen zu übertragen, um ein Defizit an verfügbaren menschlichen Organen zu überbrücken.

Yang sagte, es gebe mehr als 2 Millionen Patienten auf der Welt, die Organtransplantationen benötigten. Die Versorgung läge weit unter der Nachfrage und es werde erwartet, dass die Lücke sich stetig vergrößere.

Schweineorgane seien von ähnlicher Größe und Funktion wie menschliche Organe und gelten als am praktikabelsten für Xenotransplantation, sagte sie.

Allein in China warten mehr als 300.000 Patienten auf Organtransplantationen, aber es werden jedes Jahr nur weniger als 10.000 Operationen durchgeführt.

Das Land erlebte einen Anstieg an willigen Organspendern in den letzten Jahren, der jedoch weit davon entfernt ist, den Bedarf abdecken zu können.

„Wir arbeiten hart am frühestmöglichen klinischen Einsatz von Xenotransplantation, um Hunderttausenden von Patienten, die auf Organtransplantationen warten, zu helfen“, sagte Wei.

Xenotransplantation bleibt umstritten.

Die WHO sagt, während Tiere eine potenzielle Quelle hochwertiger, leicht zugänglicher Organe darstellten, berge die Xenotransplantation Risiken, insbesondere die Verbreitung bekannter oder unbekannter Krankheiten.

Außerdem heißt es bei der WHO, dass einige sehr ernste Krankheiten wie AIDS und SARS von Tieren stammen und sie fordert Regierungen dazu auf, gesetzliche Kontrollen und Überwachungsmechanismen zu gewährleisten, bevor Xenotransplantation erlaubt werde.

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