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Raumfahrttechnologie zum Schutz antiker Bücher

(CRI)
Donnerstag, 03. August 2017
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Über 50 Millionen historische Bücher schlummern in mehr als 2000 chinesischen Bibliotheken und Museen. Rund 10 Millionen davon sind beschädigt, manche mehr manche weniger. Was die größten Gefahren für Bücher sind, weiß Zhang Zhiqing, stellvertretender Leiter des staatlichen Schutzzentrums für antike Bücher.

„Zu den größten Risiken gehören Hochwasser und Brandgefahr. Manche antike Bücher sind wurmstichig oder wurden von Ratten angenagt. Säure und Oxidation greifen das Papier an. All dies stellt uns beim Schutz alter Bücher vor große Herausforderungen."

Die historischen Schriftstücke werden momentan größtenteils in Kisten aus Holz oder Stahl aufbewahrt. Diese gewährleisten zwar eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Vor Brandkatastrophen oder Überschwemmungen sind die Bücher so jedoch nicht geschützt.

Um die wertvollen Bücher optimal zu schützen, kooperieren die Chinesische Staatsbibliothek und das Schutzzentrum für antike Bücher mit der Chinesischen Technischen Akademie für Trägerraketentechnologie.

Technik, die eigentlich für die Raumfahrt gedacht ist, kommt nun bei alten Büchern zum Einsatz. In eigens entwickelten High-Tech Tresoren sollen die wertvollen Schriftstücke zukünftig aufbewahrt werden. Die neuen Tresoranlagen werden in der Nationalbibliothek zunächst probeweise in Betrieb genommen.

Laut Zhang Jun, einem Experten an der Chinesischen Akademie für Trägerraketentechnologie, bleiben sowohl die Temperatur, als auch die Luftfeuchtigkeit in den neuen Tresoren konstant. Der Tresor selber ist feuerfest und wasserdicht und kann die Bücher vor Würmern und Schimmelpilzen beschützen. Sogar ein Erdbeben kann dem Tresor nichts anhaben.

„Die bei den Tresoren verwendeten Materialien benutzen wir auch in der Raumfahrttechnologie, zum Beispiel bei der Verkleidung des Raumschiffs Shenzhou. Die modernen Materialien können sicherstellen, dass selbst im Falle eines einstündigen Großbrandes die Temperatur im Inneren des Tresors nicht auf über 60 Grad Celsius steigen würde."

Dank des smarten Designs sind die Tresore nicht nur stabil sondern auch leicht. Das erleichtert den Transport zu Präsentationen und Ausstellungen. Dazu noch einmal, Zhang Jun:

„Obwohl die Wände des Tresors dick und massiv aussehen, bestehen sie eigentlich aus einer Wabenstruktur, die häufig auch bei der Verkleidung von Raketen verwendet wird. Damit kann der Tresor eventuellen Stürzen oder Spannungen widerstehen. Die Struktur bleibt auch 10 Meter unter Wasser noch intakt und taucht automatisch an die Wasseroberfläche auf."

In Zukunft planen die chinesische Wissenschaftler, maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Bibliotheken, Museen und Tempelanlagen in ganz China zu entwickeln, um mit Hilfe der modernen Technik möglichst viele nationale Kunstschätze schützen zu können.

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