Die China Railway Group, ein auf Schieneninfrastruktur spezialisiertes Unternehmen, wird im Rahmen der anhaltenden Erweiterung seines Auslandsgeschäfts eine Hochgeschwindigkeitszugverbindung in Russland bauen, die Jekaterinburg, die drittgrößte Stadt des Landes, mit Tscheljabinsk verbinden soll.
Techniker arbeiten am 17. Juni in der nordostchinesischen Provinz Liaoning an einem Abschnitt einer Schnellzugverbindung.
Für das Projekt sind Investitionen von insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Dies geht aus einer Absichtserklärung hervor, die das chinesische Unternehmen und Ural Highway während der vierten chinesisch-russischen Expo-Ausstellung unterzeichneten, die vor Kurzem in der nordostchinesischen Stadt Harbin stattfand.
Nach Angaben des russischen Medienorgans Sputnik werden die Züge voraussichtlich mit bis zu 250 Stundenkilometern unterwegs sein.
Laut Informationen von China Railway soll die Schnellzugverbindung die Fahrtzeit zwischen beiden Städten von gegenwärtig fünf Stunden voraussichtlich auf rund eine Stunde und zehn Minuten verkürzen.
“Es handelt sich um ein vielversprechendes Projekt mit riesigem Potenzial. Wir glauben, dass es nach seiner Fertigstellung die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern und der örtlichen Bevölkerung zugutekommen wird“, sagte Zhang Xian, Vizepräsident des Unternehmens.
“Durch unsere Erfahrung mit der Strecke Moskau-Kasan sind wir in der Branche gut aufgestellt. Wir sind bereit, unsere Spitzentechnologie bei diesem Projekt in vollem Umfang einzusetzen.”
Die Schnellzugverbindung habe ein gewaltiges Potenzial, da sie Teil des Hochgeschwindigkeits-Transitkorridors ist, der durch Berlin, Moskau, Astana und Beijing führt, zitierte Sputnik Boris Dubrowski, den Gouverneur der russischen Region Tscheljabinsk.
Im April fiel in Indonesien der Startschuss für Chinas erstes Hochgeschwindigkeitszugprojekt im Ausland. Nach Angaben der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, der obersten Wirtschaftsregulierungsbehörde des Landes, erlaubte China damit einem Staatsunternehmen erstmals, sich im Rahmen eines Auslandsprojekts uneingeschränkt an Planung und Bau zu beteiligen.
Nach Ansicht von Bao Rongfu, Transportanalyst bei Huatai Securities in Nanjing, werden die Auslandsaufträge von China Railway durch das Fortschreiten der Seidenstraßeninitiative das „rasche Wachstum stützen“
2016 unterzeichnete das Unternehmen laut Jahresbericht Auslandsverträge im Rekordwert von 102,5 Milliarden Yuan. Dies entsprach einem Zuwachs von 49,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im ersten Quartal dieses Jahres meldete China Railway neu unterzeichnete Auslandsverträge im Wert von 15,58 Milliarden Yuan, 131,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich seine Nettogewinne im Vergleich zum Vorjahr um 15,32 Prozent auf 2,62 Milliarden Yuan.