Der Sibirische Tiger gehört zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten. Neue Hoffnung verspricht nun ein Tierpark in Nordchina. Allein in diesem Jahr kamen dort 105 Tiger zur Welt.

Der Sibirische Tiger gehört zu den zehn am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten der Welt. In freier Wildbahn soll es nur noch 500 Exemplare dieser Raubkatze geben. Die auch Amurtiger genannten Großkatzen leben vorwiegend im Osten Russlands, in Nordostchina und auf der koreanischen Halbinsel. China schätzt ihre verbliebene Zahl in der Grenzregion zu Russland auf 18 bis 22 Exemplare.

Die Chancen stehen jedoch gut, dass sich die Population dieses mächtigen Jägers in den nächsten Jahren wieder etwas erholen wird. Zu dieser Hoffnung Anlass gibt nicht zuletzt der Zuchterfolg des "Siberian Tiger Parks" in Harbin. Allein in diesem Jahr wurden im Park in der nordchinesischen Provinz Heilongjiang nahe der russischen Grenze 105 Sibirische Tiger geboren.

Der "Siberian Tiger Park" in Harbin ist das weltweit größte Zentrum zur Aufzucht und Erforschung der bedrohten Raubkatze. Die Parkverwaltung hat in den letzten zehn Jahren mit gezielten Maßnahmen versucht, den Gen-Pool zu erweitern.

Laut Liu Dan, dem technischen Leiter des Parks, steht beim Zuchtprogramm ganz klar die Qualität im Vordergrund. Mehr Tiger würden nicht automatisch einen Fortschritt bedeuten. Die Tigerpopulation im Park werde streng kontrolliert, um die Qualität der Art zu gewährleisten, erklärt Dan.

Im Harbiner Park leben inzwischen über eintausend Sibirische Tiger. Als der Park im Jahr 1986 seinen Betrieb aufnahm, waren es gerade mal acht. Um Inzucht zu vermeiden, werden von jedem Tier DNA-Proben genommen und analysiert. Parallel dazu werden die imposanten Raubtiere auf ihre Auswilderung vorbereitet.

Im Oktober und November haben zwei von Russlands Präsident Wladimir Putin in die Freiheit entlassene junge Sibirische Tiger in China als Hühner- und Ziegen-Killer international für Aufsehen gesorgt.