×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Beijing bietet Moskau Hand

(German.people.cn)
Montag, 22. Dezember 2014
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Die Sorgen des Auslands über die Wirtschaftskrise in Russland werden mit jedem Tag größer. China hat dem Kreml jetzt seine Hilfe angeboten. Experten zufolge hat Moskau sein Schicksal aber noch immer selbst in der Hand.

Nach einem drastischen Rückgang der Ölpreise hat der russische Rubel am vergangenen Dienstag dramatisch an Wert verloren. Seit März hat die russische Währung gegenüber dem US-Dollar und dem Euro schon fast 50 Prozent eingebüßt.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation äußerte sich Chinas Außenminister Wang Yi am Samstag zuversichtlich über die unmittelbare Zukunft Russlands. Moskau verfüge sowohl über die Fähigkeit als auch über die notwendige Erfahrung, um aus der gegenwärtigen Krise herauszufinden. „Falls es die russische Seite wünscht, werden wir ihr im Rahmen unserer Möglichkeiten Unterstützung anbieten“, betonte Wang. China und Russland hätten einander stets unterstützt.

„Die schwierigste Zeit für die russische Wirtschaft hat gerade erst begonnen“, glaubt Feng Yujun vom China Institutes of Contemporary International Relations (CICIR). Russland stehe in den nächsten Jahren vor mehreren großen Herausforderungen. Als konkretes Beispiel nennt der Forscher die Wiedererstarkung des US-Dollars. Aufstrebende Volkswirtschaften wie Russland würden darunter mehr leiden, weil Kapital zunehmend zurück in die USA fließen werde. Um den Turnaround zu schaffen, müsse der Kreml eine ganze Reihe von Maßnahmen ergreifen.

Zhang Deguang warnt jedoch vor überstürzten Maßnahmen. Die russische Wirtschaft sei „noch weit davon entfernt, völlig gelähmt zu sein“, meint Chinas Ex-Botschafter in Moskau. Zhang begründet seine Zuversicht hauptsächlich mit Russlands Devisenreserven in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.

Russlands Präsident Wladimir Putin seinerseits hat in seiner jährlichen Pressekonferenz am Donnerstag die Zusammenarbeit mit China als einen der Eckpfeiler für die Erholung der russischen Wirtschaft und die Wohlfahrt in seinem Land bezeichnet.

China könne seinem russischen Nachbarn im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) oder der Vereinigung der BRICS-Staaten Unterstützung anbieten, erklärt Li Jianmin von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. Als Vorbild nennt Li die Vereinbarung über die Zusammenarbeit beim Infrastrukturaufbau in Russlands Fernem Osten, über die sich die Ministerpräsidenten beider Länder anfangs Dezember bei einem Treffen in Kasachstan geeinigt haben. Weitere Optionen sind nach Ansicht von Li die Gewährung von Krediten oder Direktinvestitionen in die infrastrukturelle Entwicklung Russlands.

„Bitte vergessen Sie nicht, dass China und Russland in wirtschaftlicher Hinsicht höchst komplementär sind“, bekräftigte Qin Gang, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, an einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Bandbreite für die bilaterale Zusammenarbeit sei sehr breit und ihr Potenzial sehr groß, so Qin.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.