Die chinesische Regierung gibt grünes Licht für neue Wasserbewirtschaftungs-Projekte. Laufende Projekte sollen schneller umgesetzt werden. Mit den Maßnahmen will die Regierung die Wirtschaft unterstützen. Premier Li ermutigt private Investoren, mitzuziehen.
Nicht nur öffentlich-private Partnerschaften sollen neue Anlagen finanzieren, auch verschiedene Betreibermodelle sollen ins Auge gefasst werden.
44 neue Wasserbewirtschaftungs-Projekte sollen bis spätestens Ende nächstes Jahr gestartet werden. Das totale Investitionsvolumen aller Projekte wird mit 252,8 Milliarden Yuan (41 Milliarden US-Dollar) beziffert. Davon sind 14 Projekte bereits im Bau.
Weitere 88 Projekte werden derzeit auf ihre Machbarkeit geprüft und sollen bis Ende 2020 initiiert werden. Bis 2020 will China 172 neue Wasserbewirtschaftungs-Anlagen bauen. Die Anlagen, welche haupsächlich in Gebieten mit häufiger Wasserknappheit angesiedelt werden, sollen eine Fläche von 5,2 Millionen Hektaren bewässern.
Die meisten Projekte sind Wasser-Umverteilungsprojekte, die den Durst von trockenen Gebieten mit Wasser von wasserreichen Gegenden stillen und die Hygienebedingungen von Leitungswasser in ländlichen Gebieten verbessern sollen.
Wasserbewirtschaftungs-Projekte seien die nächsten heißen Investitionsprojekte nach Eisenbahn- und Immobilienprojekten, sagte Premier Li Keqiang bei einem Besuch des Ministeriums für Wasserressourcen am Montag. „Jetzt ist ein idealer Zeitpunkt, um in Wasserprojekte zu investieren. Die Wirtschaft und damit auch die Investitionen gehen zurück. Wir brauchen ein neues Investitionsfeld, um die Wirtschaft zu stützen. Und Wasserprojekte können nicht mit dem Vorwurf belegt werden, es seien unnötige Investitionen – Wasser ist ein öffentliches Gut, mit ihm kann die Lebensbedingung verbessert werden“, so Li.
Li seinerseits ermutigte die Verantwortlichen, Finanzierungsquellen zu überdenken und private Investoren mit einzuschliessen. Diese würden nur zögerlich in Wasserprojekte investieren, gab jedoch Wang Aiguo zu bedenken. Wang arbeitet im Ministerium, das für die Trinkwassersicherheit in ländlichen Gebieten zuständig ist. Wasserprojekte würden große Investitionssummen benötigen und seien weniger profitabel als andere Projekte, so Wang. Der Großteil der Investitionen zur Verbesserung der Trinkwasserqualität in ländlichen Gebieten dieses Jahres von 35,7 Milliarden Yuan stammte haupsächlich von der zentralen und lokalen Regierung.
„An einigen Orten können die lokalen Bewohner Geld aufbringen, aber das ist meistens nicht viel“, sagte Wang. Projekte zur Verbesserung der Trinkwassersicherheit in diesem Jahr kommen 62 Millionen Personen in ländlichen Gebieten zugute.