Die Preise von vielen Waren wie Gold, Öl und Kupfer haben sich am vergangenen Freitag weltweit schlagartig erhöht. Der Goldpreis stieg vorübergehend sogar auf über 1200 US-Dollar pro Unze. Grund für den Preisanstieg war die plötzliche Leitzinssenkung der chinesischen Zentralbank.
Am Freitagmorgen hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi noch vor der Gefahr einer Inflation gewarnt: „Die Inflationslage innerhalb der Euro-Zone verschlimmert sich. Wir müssen dem negativen Einfluss der niedrigen Inflationsrate auf die Wirtschaftsentwicklung hohe Aufmerksamkeit schenken.“ Nach Draghis Aussage ging der Goldpreis vorübergehend bis auf 1187 US-Dollar pro Unze zurück. Nachdem die chinesische Zentralbank noch am selben Tag angekündigt hatte, den Leitzins auf Kredite und Einlagen in RMB von Finanzinstituten zu senken, stieg der Goldpreis auf bis zu 1207,4 US-Dollar pro Unze an.
Analysten zufolge wollte die chinesische Zentralbank mit ihrer Zinssenkung die Finanzierungskosten reduzieren und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum fördern. Die Konsumfähigkeit der Chinesen sollte gestärkt und die Nachfrage nach physischem Gold erhöht werden. Als Resultat stieg der Goldpreis weltweit an.
Auch die Rohölpreise zogen am Freitag an. Am New York Mercantile Exchange (NYMEX) stieg der Preis für ein Barrel bis Börsenschluss um 0,87 Prozent auf 76,51 US-Dollar. An der Londoner Warenterminbörse stieg der Preis für ein Barrel Brent-Öl sogar um 1,5 Prozent auf 81,92 US-Dollar.
Der Brent-Rohölpreis habe auf jeden Fall von der Prognose über eine erhöhte Nachfrage aus China profitiert, meinte Amrita Sen, die Chefanalystin der Londoner Firma Energy Aspects. Wenn sich Chinas Bruttoinlandsprodukt um ein Prozent erhöhe, dann steige die Nachfrage nach Rohöl um 0,7 Prozent.
Die Zinssenkung von Chinas Zentralbank habe auch einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Preise von Metallen wie Aluminium, Zink und Kupfer geleistet, wovon die NE-Metall-Aktien profitieren würden, so ein Analyst der chinesischen Guoxin Securities.