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E-Bus: Preis zu hoch, Reichweite zu kurz

(German.people.cn)
Montag, 24. November 2014
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Die Internationale Automobilausstellung 2014 in Guangzhou hat zahlreiche Besucher angelockt. Unter den Neuheiten befanden sich viele Elektroautos von in- und ausländischen Herstellern. Die Ausstellungshalle der Elektroautos blieb jedoch oft halbleer.


Die leere Halle der E-Autos (links) und ein reger Betrieb in den Hallen der traditionellen Brennstoffautos (rechts) an der Ausstellung in Guangzhou.

In einem eher kränkelnden inländischen Automobilmarkt mit langsamerem Wachstum haben sich die Autos mit erneuerbaren Energien, insbesondere Elektroautos, zu einem der wenigen Bereiche mit einem nachhaltigen Wachstum entwickelt. Hohe Preise und Probleme bei der Reichweite führen jedoch dazu, dass das Elektroauto noch einen steinigen Weg vor sich hat, bis es das konventionelle Brennstoff-Fahrzeug ersetzen kann. Heute sind die meisten E-Autos kaum konkurrenzfähig, auch wenn ihre Hersteller ununterbrochen subventioniert werden.

An der Automobilausstellung in Guangzhou wurden zahlreiche neue E-Fahrzeuge vorgestellt. Darunter befanden sich sowohl Personenkraftwagen als auch Nutzfahrzeuge und ökonomischen Modelle wie auch solche der Luxusklasse. Sie stammen nicht nur aus den Häusern der internationalen Luxusmarken wie Mercedes, BMW, Audi und Porsche - auch einheimische Hersteller wie BYD und Guangzhou Automobile haben ihre E-Busse und E-Gabelstapler dem Markt vorgestellt.

So erfreulich die Vielfalt der E-Autos sein mag: Preise und Reichweiten der E-Autos vermögen die Kunden noch nicht zufriedenstellen. Zurzeit beträgt die Reichweite der meisten E-Autos nach dem Aufladen 120 bis 200 Kilometer. Der Preis bewegt sich immer noch in einem Segment über 200,000 Yuan (rund 26,400 Euro). Auch mit Subventionen sind die Preise mehr als doppelt so hoch wie die Preise für Brennstoffwagen in derselben Klasse.

Die Preisdifferenz ist bei den E-Nutzfahrzeugen nochmals deutlich größer als bei den E-Personenkraftwagen. Einem Mitarbeiter von BYD zufolge beträgt der Verkaufspreis eines E-Busses vom Typ K9 etwa 2 Millionen Yuan (über 250,000 Euro); er hat eine Reichweite von gut 200 Kilometern. Ein anderer E-Bus aus dem Hause Guangzhou Automobile kostet ebenfalls ungefähr 2 Millionen Yuan, seine Reichweite beträgt jedoch nur gut 100 Kilometer. Da ein Stadtbus täglich bis zu 180 Kilometer zurücklegt, müssten manche E-Busse innerhalb eine Tages mindestens einmal aufgeladen werden.

Die hohen Subventionen sind unbestritten eine Belastung für die Regierung. Die Frage ist, ob sich eine solche Belastung überhaupt lohnt. Bis zum Mai dieses Jahres hat die entwickelte Hafenstadt Shenzhen insgesamt 1200 E-Busse mit einem gesamten Subventionsbeitrag von 600 Millionen Yuan (knapp 80 Millionen Euro) eingesetzt. Die Hersteller produzieren vielfältige E-Autos, um hohe Subventionen zu erhalten, den Anforderungen bei der Energieeinsparung und der Emissionsreduktion zu begegnen sowie das Image der Unternehmen zu verbessern, aber ohne zu überlegen, wie sie die Nutzbarkeit der E-Autos verbessern und die Bedürfnisse der Kunden befriedigen können.

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