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China sieht in Russland mehr als nur Handelspartner

(German.people.cn)
Mittwoch, 15. Oktober 2014
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Am Montag haben China und Russland Abkommen in Milliardenhöhe unterzeichnet. An seinem letzten Tag in Moskau betonte Li Keqiang die Wichtigkeit der innovativen Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarn.

„Wir würden es gerne sehen, wenn sich chinesische und russische Energieunternehmen vermehrt an Unternehmen im jeweils anderen Land beteiligen würden“, sagte Li in seiner Rede an der Eröffnungszeremonie des „Open Innovations Forum“ in Moskau. Im Mai hatten sich die beiden Länder auf einen Gas-Deal in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar geeinigt, der China ab 2018 jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland garantiert. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren.

Die Zusammenarbeit im Energiesektor zwischen China und Russland müsse „über eine reine Handelspartnerschaft hinausgehen“, so Premier Li in seiner Rede. China verfüge über große Erfahrung bei der Herstellung und der Instandhaltung von Hochgeschwindigkeitszügen, und sei bereit, sich am Bau von Hochgeschwindigkeitslinien in Russland zu beteiligen und bei der Modernisierung des russischen Schienennetzes zu helfen.

In einem Gespräch mit Präsident Wladimir Putin am Dienstag schlug Li die Ausweitung der bilateralen Zusammenarbeit vor. China und Russland würden sich wirtschaftlich hervorragend ergänzen. Er hoffe, so der chinesische Ministerpräsident, dass der Austausch zwischen den beiden Ländern weiter zunehmen werde – besonders im Energiesektor, im Finanzwesen und im Eisenbahnbau.

Putin äußerte sich sehr zufrieden über die 39 Abkommen, die am Montag nach Gesprächen zwischen Li und dessen russischem Amtskollegen Dmitri Medwedew unterzeichnet worden waren. Unter anderem einigten sich die beiden Länder auf den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn von Moskau nach Kasan, wo im Jahr 2018 die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen werden soll. Der Abschnitt von Moskau in die 770 Kilometer entfernte Stadt an der Wolga ist das erste Teilstück einer Hochgeschwindigkeitslinie, die in Zukunft bis ins 7000 Kilometer entfernte Beijing führen soll.

Ebenfalls zur Sprache kam der Bau einer weiteren Gaspipeline.

Chinesische Experten äußerten sich sehr positiv über die neuen Abkommen zwischen Beijing und Moskau. Li Jianmin von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften erachtet es beispielsweise als sehr wichtig, dass die Zusammenarbeit im Energiesektor inzwischen über das traditionelle Käufer-Verkäufer-Verhältnis hinausgeht. China müsse sich an Russlands Suche und Ausbeutung von Öl und Gas beteiligen, fordert die Forscherin.

Gauri Khandekar von der europäischen Denkfabrik FRIDE sieht noch großes Kooperationspotenzial zwischen den beiden Ländern: „Handel ist ein Bereich, wo wir noch eine Ausweitung sehen werden. Die Sicherheitszusammenarbeit ist ein weiterer Bereich, wo China und Russland zusammenarbeiten könnten – besonders in Bezug auf den islamistischen Terrorismus. Es ist auch keine Überraschung, dass die beiden Länder ihre Kooperation in der Luft- und Raumfahrt weiter ausbauen.“

Nach drei Tagen in Russland ist Li Keqiang am Dienstag nach Italien weitergeflogen. In Rom wird Chinas Premier am Mittwoch den Hauptsitz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) besuchen. Zum Abschluss seiner Reise wird er am 16. und 17. Oktober in Mailand noch am zehnten Asien-Europa-Treffen teilnehmen.

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