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China baut Russlands WM-Infrastruktur

(German.people.cn)
Dienstag, 14. Oktober 2014
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39 Abkommen im Wert von zehn Milliarden US-Dollar: So lautet die Bilanz von Li Keqiangs zweitem Tag in Russland. Herzstück des Vertragspakets ist eine Hochgeschwindigkeitsbahn für die Fußball-WM 2018.

China wird Russland beim Bau seiner ersten Hochgeschwindigkeitsbahn von Moskau nach Kasan unterstützen. Über die genaue Linienführung und die Finanzierung dieser neuen 770 Kilometer langen Bahnverbindung werden die chinesischen Firmen und ihre russischen Partner noch weiter verhandeln. Der Bahn-Deal ist Teil von insgesamt 39 Abkommen, die Chinas Premier Li Keqiang und sein russischer Amtskollege Dmitri Medwedew am Montag nach dem 19. Treffen der Ministerpräsidenten beider Länder unterzeichnet haben. Das Vertragspaket ist zehn Milliarden US-Dollar schwer.

Das an der Wolga gelegene Kasan gehört zu den Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2018. Die neue Hochgeschwindigkeitslinie von Moskau in die Wolgastadt soll rechtzeitig zum Beginn der WM fertig sein. Nach ihrer Fertigstellung wird sich die Reisezeit von der russischen Hauptstadt nach Kasan von 13 auf lediglich dreieinhalb Stunden verkürzen. Die Züge werden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h zwischen den beiden Metropolen verkehren.

Die Linie Moskau-Kasan soll jedoch erst der Anfang sein. Langfristiges Ziel der beiden Länder ist eine Hochgeschwindigkeitsverbindung von Moskau bis ins ferne Beijing.

In einem anderen Abkommen einigten sich Russland und China auf die Modernisierung des russischen Elektrizitätsnetzes. Mit der Durchführung dieses Großprojekts wurde die State Grid Corporation of China beauftragt.

In Bezug auf den im Mai unterzeichneten Gas-Deal in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar klärten die beiden Länder die letzten technischen und rechtlichen Details. China wird ab 2018 jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland erhalten. Die Laufzeit dieses Liefervertrags dauert 30 Jahre.

Damit die Geschäftsleute in beiden Ländern ihre Zahlungen in Zukunft nicht mehr in US-Dollars abwickeln müssen, wurde ein Währungsswap vereinbart. Zudem wird ein Doppelbesteuerungsabkommen aus dem Jahr 1994 revidiert.

Bei den weiteren Abkommen geht es um die Zusammenarbeit bei der Satellitennavigation und im IT-Bereich. Darüber hinaus einigten sich Beijing und Moskau auf ein kulturelles Austauschprogramm, um im nächsten Jahr gemeinsam den 70. Jahrestag ihres Sieges im Zweiten Weltkrieg zu feiern.

Moskau sei stark an einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Beijing interessiert, erklärt Margarete Klein von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik. Russland wolle dem Westen zeigen, dass es auch nach den Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts nicht isoliert sei, so die Osteuropa-Expertin.

Für Professor Yang Hao von der Beijinger Jiaotong-Universität ergänzen sich China und Russland im Eisenbahnbau perfekt. Moskau wolle sein Schienennetz modernisieren und Beijing verfüge dafür über das notwendige Knowhow und die Erfahrung. Yang verweist auf die langjährige Zusammenarbeit der beiden Länder beim Eisenbahnbau. So habe China bereits in den 1950ern mit Hilfe von Technologie und Beratern aus Russland sein eigenes Eisenbahnnetz gebaut.

Als größte Schwierigkeit für die zukünftige Zusammenarbeit bezeichnet Verkehrsexperte Yang die unterschiedliche Spurweite: „Der Bau von neuen Bahnlinien in Russland wird für chinesische Unternehmen nicht einfach sein, weil sie sich an die breitere Spur anpassen und viele Änderungen an den Zügen und sonstigen Anlagen vornehmen müssen.“ 

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