Mit dem Kauf des geschichtsträchtigen Luxushotels Waldorf Astoria hat sich die Anbang Insurance Group in den USA über Nacht einen Namen gemacht. Für das New Yorker Traditionshaus musste der chinesische Versicherungs-Gigant 1,95 Milliarden US-Dollar hinblättern.
„Das Hotel Waldorf Astoria liegt im Zentrum von Manhattan. Unser Ziel ist es, durch Investitionen in hochwertige Immobilien in Nordamerika langfristig stabile Gewinne zu erzielen”, ließ ein Zuständiger der Anbang Insurance Group verlauten. „In Zukunft werden wir noch größeren Wert auf die Investitionen in Europa und Nordamerika legen.“
Bis Ende letzten Jahres war die Anbang Insurance Group noch ein relativ unbekanntes Unternehmen. Bekannt wurde die Gruppe erst, nachdem sie auf dem chinesischen A-Aktienmarkt fünf Prozent der ausgegebenen Aktien der zwei börsennotierten Unternehmen Gemdale Corporation und China Merchants Bank erworben hatte.
Die Investition in Höhe von 1,95 Milliarden US-Dollar ist erst der Anfang der Geschäftstätigkeit von Anbang in Nordamerika. Eine weitere große Summe will der chinesische Versicherer für die Renovierung des Waldorf Astoria ausgeben.
Das Hotel Waldorf Astoria befindet sich zwischen der 49. und der 50. Straße an der berühmten Park Avenue im Bezirk Manhattan. Es gehört zu New Yorks Vorzeigehotels. Seine Belegungsrate beträgt trotz stolzen Preisen über 90 Prozent. Ein Standardzimmer kostet pro Nacht mindestens 329 US-Dollar, die Präsidentensuite sogar 1609 US-Dollar.
Nach Ansicht von Conrad Hilton, dem Gründer der Hotelkette Hilton, ist das Waldorf Astoria „das beste der besten Hotels“. Im altehrwürdigen New Yorker Luxushotel fand vor einem Monat auch die erste Roadshow von Alibaba in den USA statt.
Der Erwerb des New Yorker Kultobjekts verdeutlicht die hohen Ambitionen von Anbang. Auch andere namhafte chinesische Versicherungsgesellschaften haben unlängst mit spektakulären Immobilienkäufen im Ausland auf sich aufmerksam gemacht. So übernahm beispielsweise die Ping An Insurance Group im Juli 2013 das Londoner Lloyd's Building zum Preis von 418 Millionen US-Dollar von der deutschen Firma Commerz Real.