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Keine Heiratsurkunde ohne Blutspende

(German.people.cn)
Freitag, 26. September 2014
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Führerschein und Heiratsurkunde nur nach Blutspende: Die Knappheit an Blutreserven führt in einigen Provinzen zu neuen Regeln. Das Spenden von Blut wird zur Bedingung vor der Heirat oder öffnet Türen zu Hochschulen. Die Bevölkerung reagiert unwirsch.

Gemäß den Gesundheitsbehörden von Baiji in der Proviz Shaanxi müssen Anwohner mindestens einmal Blut spenden bevor sie einen Führerschein oder eine Heiratsurkunde bekommen können, sich an einer Universität einschreiben dürfen oder die Erlaubnis erhalten, für eine Regierungsstelle zu arbeiten. Armeeangehörige und Hochschulstudenten wurden „gebeten“, einmal pro Jahr Blut zu spenden.

Auf Social Media Plattformen reagieren Benutzer erstaunt auf die neuen Regeln und lassen ihrem Ärger freien Lauf. „Ein Blutspende sollte freiweillig und nicht obligatorisch sein. Wer hat das Recht uns unserer persönlichen Rechte zu berauben?“, meinte etwa ein Benutzer auf Sina Weibo. „Einige Hochschulstudenten sind Minderjährige und sollten wirklich kein Blut spenden“, äußerte sich ein anderer Benutzer mit dem Benutzernamen Maqilin. „Heirat, Führerschein und all diese Dinge haben mit einer Blutspende rein gar nichts zu tun.“

Li Shuanlin, stellvertretender Direktor von Baojis zentraler Blutstation, verteidigte die Maßnahmen. Die Gesundheitsbehörden hielten sich an das Blutspendegesetz, sagte Li. Das Gesundheitsbüro von Baiji nutzte für seine Antwort auf die öffentliche Kritik ebenfalls seinen Weibo Account. Die neuen Regeln seien viel eher Vorschläge als verbindliche Regeln.

In einem anderen Fall konnten sich Blutspender nützliche Zusatzleistungen „verdienen“. In Pujiang in der Provinz Zhejiang wurde ein neues Gesetz erlassen, wonach Eltern nach einer Blutspende von vier bis acht Litern drei Bonuspunkte für die Aufnahmeprüfung ihrer Kinder an die Oberstufe zugesprochen erhielten.

Die Gesundheitsbehörden beklagen sich, dass es noch Jahre dauern wird, bis das Blutspendelevel nur schon den Minimalstand erreicht. Darüber hinaus seien nur sehr wenige Leute berechtigt, Blut zu spenden.

„Durch die neue Politik könnte sich die bis anhin freiwillige Blutspende in eine „erpresste“ oder „bezahlte“ Spende umwandeln“, sagte Fang Zhanhua, Leiter der pädagogischen Forschungsanstalt in Zhejiang. „Und es könnte zu einer sozialen Ungleichheit und einer Veränderung von Wertvorstellungen führen.“

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