Die Volksbefreiungsarmee hat am Donnerstag den zweiten Jahrestag der Indienststellung der „CNS Liaoning“ gefeiert. Noch allerdings dürfte es Jahre dauern, bis Chinas erster Flugzeugträger gefechtsbereit ist.
Die „Liaoning“ hieß ursprünglich „Warjag“ und gehörte der Ukraine. China hat den Flugzeugträger der Admiral Kusnezow-Klasse, der noch aus dem Bestand der ehemaligen Sowjetunion stammt, Kiew 1998 abgekauft und danach rundum erneuert. Sein neuer Heimathafen ist das nordostchinesische Dalian in der Provinz Liaoning, wo er in den letzten fünf Monaten erfolgreich gewartet wurde.
Laut Angaben der PLA Daily hat das Kriegsschiff bereits an mehreren Forschungs- und Trainingsmissionen teilgenommen. „Wir müssen in der Lage sein, unsere Hoheitsgewässer zu verteidigen und allfällige Konflikte zu gewinnen“, zitiert das Blatt den politischen Kommissar des Flugzeugträgers, Hauptmann Mei Wen. „Auf dem offenen Meer müssen wir sicherstellen, dass wir so weit kommen, wie wir wollen, damit wir unser Territorium schützen können“, erklärt Mei. „Wir müssen stark genug sein, um die wirtschaftlichen und strategischen Interessen unseres Landes in Übersee durchsetzen zu können.“
Die bisher längste Mission der „Liaoning“ fand im Dezember 2013 im Südchinesischen Meer statt. Während einer 37-tägigen Übung wurde der Flugzeugträger mehr als einhundert Drills unterzogen, um seine Stressresistenz, sein Navigationssystem und seine Geschwindigkeit auf hoher See zu testen. Die Waffensysteme der „Liaoning“ wurden während dem Manöver ebenfalls geprüft. An der Übung nahmen auch andere chinesische Kriegsschiffe und U-Boote teil.
Noch aber ist Chinas erster Flugzeugträger nicht gefechtsbereit. Es werde noch Jahre dauern, bis die „Liaoning“ ihre volle Gefechtsbereitschaft erreicht habe, sagt Zhang Junshe vom Naval Military Studies Research Institute der Volksbefreiungsarmee. Die Crew und Piloten des Flugzeugträgers müssten das effiziente Zusammenspiel mit den Besatzungen der Begleitschiffe und U-Boote zuerst noch lernen. Dies sei ein sehr langwieriger Prozess, erklärt Zhang.
Man dürfe auch nicht vergessen, dass die „Liaoning“ in erster Linie ein Trainingsschiff sei. In den ersten zwei Jahren ihrer Indienststellung seien vor allem Systeme getestet und Fehler behoben worden, so Zhang weiter. Hinzu komme, dass die Volksbefreiungsarmee nur über eine beschränkte Zahl von Flugzeugen verfüge, die auf einem Flugzeugträger eingesetzt werden könnten.
Gemäß Wang Ya'nan, dem stellvertretenden Chefredakteur des Magazins Aerospace Knowledge, sind die Grundfunktionen des Betriebssystems der „Liaoning“ inzwischen erfolgreich getestet worden. Jetzt gehe es darum, den Flugzeugträger gefechtsbereit zu machen und seine Piloten zu schulen.