Der chinesische Eisbrecher Xuelong – zu Deutsch: Schneedrache – kehrt nach seiner sechsten Arktis-Expedition nach Shanghai zurück. Chinesische Forscher berichten von stark zurückgegangenem Meereis. Die Fläche nimmt mit alarmierender Geschwindigkeit ab.
Das Eis schrumpfte am 15. September auf sein jährliches Minimalvolumen. In diesem Jahr maßen die Forscher eine Fläche von 5,07 Millionen Quadratkilometer, was der sechst-kleinsten Fläche seit Beginn der Messungen 1979 entspricht. Das sagte Lei Ruibo, ein Besatzungsmitglied der Xuelong. Die Xuelong, Chinas „Schneedrache“, ist der einzige Eisbrecher und das größte Forschungsschiff des Landes. Gestern Mittwoch kehrte das Schiff nach 76 Tagen auf hoher See nach Shanghai zurück.
„Obwohl das arktische Meereis in den vergangenen acht Jahren vergleichsweise gewachsen ist, ist es noch immer weit von den 1979 gemessenen 6,14 Millionen Quadratkilometern entfernt“, sagte Lei. „Wir glauben deshalb, dass das arktische Meereis immer noch am Zurückgehen ist.“
Eine der Hauptaufgaben der Expedition war die Forschung der Interaktion von Atmosphäre, Strömungen und Eis in der Arktik.
Der dramatische Rückgang des Eises hat die nördliche Hemisphäre in den vergangenen Jahren stark betroffen. So wird die Eisschmelze beispielsweise für die zerstörerisch eiskalten Regengüsse in Südchina im Winter 2007-2008 verantwortlich gemacht.
Die Xuelong stach am 11. Juli von ihrem Stützpunkt in Shanghai in See. Während ihrer Expedition legte das Schiff 11´000 Meilen zurück. Das Expeditionsteam hat während der Reise Schlüsselbereiche wie das Bering-Meer, die Tschuktschensee und das Kanadische Becken erforscht.