Knapp 90 Prozent der chinesischen Großstädte befinden sich in einem schlechten „Gesundheitszustand“. Auch die Hauptstadt Beijing erreicht nur das Prädikat „sub-gesund“.

Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht über die Entwicklung der chinesischen Städte, der vom Forschungsinstitut für Entwicklung und Umwelt von der Chinesischen Akademie für Sozialwirtschaft am Mittwoch herausgegeben wurde. Laut dem Bericht sind knapp 90 Prozent der chinesischen Städte „sub-gesund“. „Sub-gesund“ ist ein in China oft verwendeter Begriff, der einen Gesundheitszustand an der Grenze zwischen gesund und krank beschreibt.

Die Zahl der Mega-Städte in China nimmt dem Forschungsbericht zufolge stetig zu. Dies fördere zwar das Wirtschaftswachstum, schaffe mehr Arbeitsplätze und verbessere die Infrastruktur. Andererseits aber führe diese Entwicklung auch zu großen Problemen wie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Umweltverschmutzung, massive Verkehrsstaus oder hohe Immobilienpreise.

Der Bericht basiert auf fünf Indikatoren: Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Umwelt, und Verwaltung. Bewertet wurden insgesamt 287 Städte auf der Ebene Bezirk und höher (exklusive Lhasa und Sansha). Danach wurden sie in die beiden Kategorien „gesund“ und „sub-gesund“ unterteilt.

Als „sub-gesund“ gelten Städte, die bei einem oder mehreren Indikatoren eine unterdurchschnittliche Punktzahl erhielten - selbst dann, wenn ihre Gesamtpunktzahl hoch ausfiel. Beijing beispielsweise wurde trotz der dritthöchsten Gesamtpunktzahl auch als „sub-gesunde“ Stadt eingestuft. Grund dafür ist das schlechte Abschneiden von Chinas Hauptstadt im Umweltbereich.

Das Prädikat „gesund“ erhielten nur Städte, die bei allen fünf Indikatoren über dem Durchschnitt liegen. Von 287 bewerteten Städten gelten lediglich 23 als „gesund“ - darunter auch die Metropolen Shanghai und Shenzhen sowie die Provinzhauptorte Shenyang, Nanjing, Hangzhou, Nanchang und Changsha.