Zur Errichtung der chinesischen Raumstation wird China in den kommenden zwei Jahren zum dritten Mal Astronauten auswählen. Dabei werden Astronautinnen vorübergehend nicht in Betracht gezogen.

Dies kündigte Huang Weifen, die stellvertretende Chefingenieurin von Chinas Astronautenzentrum, am letzten Samstag auf dem 27. Jahrestreffen der Association of Space Explores (ASE) an. „Das Astronautenzentrum bereitet sich jetzt mit technischen Trainings für das Raumlabor vor. Wir wollen in den nächsten zwei Jahren in einer dritten Auswahlrunde chinesische Astronauten auswählen und ihnen Trainings anbieten“, sagte Huang.

Nach Huangs Angaben soll die dritte Astronautenauswahl anders gestaltet werden als die ersten beiden Auswahlverfahren, die sich nur auf Piloten beschränkten. Die Aufgaben in der Weltraumstation stellen hohe Anforderungen an die körperliche und psychische Fitness sowie das Fachwissen der Astronauten. „Momentan haben wir insgesamt 21 Astronauten, die alle aus dem Pilotenteam stammen. In der dritten Auswahlrunde wollen wir auch Ingenieure, die Erfahrungen bei der Entwicklung der bemannten Raumfahrttechnik haben, als Astronauten gewinnen“, so Huang.

„Es ist auch möglich, dass in Zukunft medizinische Experten wie Ärzte oder Psychologen als Astronauten rekrutiert werden“, ergänzte Huang. „In Bezug auf die zukünftigen Aufgaben werden Astronautinnen bei der diesmaligen Auswahl vorübergehend nicht in Betracht gezogen. In unserem Team haben wir schon zwei Astronautinnen.“

Als eine aufstrebende Raumfahrtmacht beschäftigt sich China momentan mit dem Aufbau seiner eigenen Raumstation. Gemäß Plan wird das Raumlabor Tiangong 2 2016 in Betrieb genommen. Danach folgen das Raumschiff Shenzhou 11 und der Raumtransporter Tianzhou 1, der an der Tiangong 2 andocken soll. Die Raumstation soll um 2022 fertiggestellt werden.