Eine am Samstag veröffentlichte Studie zeigt, dass der chinesische wilde Stör im letzten Jahr keine natürliche Fortpflanzung hatte. Die seltene Fischart ist vom Aussterben bedroht.
Wei Qiwei, Experte der Chinesischen Akademie für Fischereiwissenschaften, sagte, dass mehrere Experten nach einer zweimonatigen Untersuchung Ende 2013 zum Schluss gekommen sind, dass die gefährdeten chinesischen Störe im Jahr 2013 nicht gelaicht haben. Es sei das erste Mal, dass die natürliche Fortpflanzungsaktivität bei dem chinesischen Stör nicht beobachtet wurde, seit der Yangtse durch die Gezhouba-Talsperre vor 32 Jahren gestaut wurde.
Die wilden Störe müssen zwischen dem Meer und dem Oberlauf des Yangtse wandern, um sich fortpflanzen zu können. Jedes Jahr im Sommer schwimmen sie gegen die Wasserströmung vom Meer in das Landesinnere. Im Spetember oder Okober erreichen sie die Gezhouba-Talsperre, wo sie im Oktober und November laichen. Danach schwimmen sie zusammen mit den jungen Stören wieder ins Meer zurück, nachdem die jungen Störe bis zu 15 Centimeter gewachsen sind. Nomalerweise gelangen die jungen Störe im darauffolgenden August im Meer an. Eine Untersuchung, die am 10. August begann, zeigte, dass es entlang des Yangtse bis zum Meer keine Spuren von jungen Stören gab.
Die Zahl der wilden chinesischen Störe ist in den vergangenen Jahren aufgrund der Wasserverschmutzung, der Wasserkraftwerke, des Schiffsverkehrs und der Überfischung stark zurückgegangen. Während der Vermehrungszeit konnten im Jahr 1982 noch fast tausend Störe im Yangtse gefunden, und jetzt sind es weniger als hundert.
„Keine natürliche Fortpflanzungsaktivität bedeutet, dass sich die Zahl der wilden Störe nicht mehr erweitern kann. Ohne Schutzmaßnahmen wäre der chinesische Stör vom Aussterben bedroht“, sagte Wei.
China hat in diesem Jahr im Yangtse 2000 Störe ausgesetzt, die nach menschlicher Befruchtung im Jahr 2011 geboren waren. In 14 Jahren, wenn sie die Geschlechtsreife erreichen, werden auch sie wieder den Yangtse hochwandern.
Der chinesische Stör wird auch als lebendes Fossil bezeichnet. Der Fisch wird streng geschützt und ist auf der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet eingestuft.