Chinas Immobilienmarkt befindet sich in einer Rezession. Laut Angaben des Nationalen Statistikamts sind die Immobilienpreise in 35 von insgesamt 70 großen und mittelgroßen Städten gesunken. Allein im Juli gingen die Preise in 64 Städten zurück. Von den 46 Städten, in denen der Wohnungskauf eingeschränkt ist, haben bereits 37 ihre Beschränkungen aufgehoben.

Vor Kurzem hat die China Youth Daily eine Umfrage über die Immobilienpreise in China gemacht. Insgesamt wurden 27.840 Personen befragt. Gemäß 74,4 Prozent der Befragten sind die Immobilienpreise zurückgegangen. 87,3 Prozent können sich trotz dem Preisrückgang noch immer keine Wohnung leisten. Nur 15 Prozent haben eine positive Meinung über die Zukunft des Immobilienmarkts.

Nach Ansicht von Ha Jiming, dem ehemaligen Chefökonomen der China International Capital Corporation, übertrifft das Angebot auf dem Immobilienmarkt die Nachfrage bei weitem. China verfüge aktuell über Immobilien von über 4,8 Milliarden Quadratmetern. Nach der jetzigen Geschwindigkeit der Urbanisierung könne die Nachfrage in den folgenden acht Jahren gedeckt werden.

Liu Yuhui von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften geht davon aus, dass die gegenwärtige Situation noch zwei bis drei Jahre andauern wird. Sobald die Steuerreform abgeschlossen sei, werde die wirtschaftliche Entwicklung weniger von den Immobilien abhängig sein.

Wie die Umfrage weiter zeigt, wollen 60,8 Prozent der Befragten eine Wohnung für sich selbst kaufen; 11,5 Prozent möchten eine größere Wohnung; 11,2 Prozent betrachten eine Wohnung als Investitionsobjekt; und 11,5 Prozent haben derzeit keine Absicht, eine Immobilie zu kaufen.

Darüber hinaus wollen neun Prozent der Befragten in absehbarer Zukunft eine Immobilie kaufen, 63,7 Prozent, die gerne eine Wohnung hätten, können sich keine leisten, und 5,3 Prozent, die das nötige Geld hätten, kaufen derzeit keine Wohnung, weil sie sich vor einer weiteren Preissenkung fürchten.