Nuklearenergie wird in China kräftig ausgebaut. Nun steigt auch die China Three Gorges Corporation, Betreiberin des Drei-Schluchten-Staudamms, in das Geschäft ein. Eine teilweise Ablösung der Kohlekraftwerke duch Atomkraftwerke soll die Luftverschmutzung in Chinas Städten reduzieren.
Drei-Schluchten-Staudamm
Die China Three Gorges Corporation (CTGC), das größte Energieversorgungsunternehmen Chinas, will im Kernenergie-Geschäft Fuß fassen. Die CTGC hat mit der China National Nuclear Corporation ein Abkommen unterzeichnet, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Stellungsnahme des Unternehmens hervorgeht.
Im Rahmen der vor Kurzem signierten strategischen Kooperationsvereinbarung wollen die beiden Unternehmen gemeinsam in inländische Kernenergie-Projekte investieren. Gemäß einer Aussage der China Yangtze Power Co Ltd, einer Tochtergesellschaft der CTGC, sollen auch die Forschung und Entwicklung von neuen Nukleartechniken von beiden Firmen unterstützt werden.
Die beiden Unternehmen kamen überein, den Bau des Atomkraftwerks Taohuajiang in der zentralchinesischen Provinz Hunan voranzutreiben. Mit dem Bau der Anlage wurde noch nicht begonnen. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 67 Milliarden Yuan (8,2 Millarden Euro) für ein Leistungsvermögen von 5 Millionen Kilowatt.
CTGCs Markteintritt im Kernkraftwerkbereich wird das Tätigkeitsfeld des Energieunternehmens, das bisher nur in der Wasserkraftnutzung tätig war, merklich diversifizieren. Mittel- und langfristige Wachstumserwartungen können damit unterstütz werden.
Die CTGC betreibt den Drei-Schluchten-Staudamm, das größte Wasserkraftwerk der Erde. Im Jahr 2013 erzeugte das Kraftwerk 82,8 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität.
Das Taohuajiang Kraftwerk ist bei Weitem nicht das einzige Atomkraftwerk in China, das zurzeit in Planung oder im Bau ist. Mit dem Hintergrund der starken Luftverschmutzung in den Städten und dem Ausblick auf eine stetig steigenden Energienachfrage will das Land vermehrt auf diese Energiegewinnungstechnik setzen. Zurzeit stammt immer noch mehr als 70 Prozent der produzierten Energie aus Kohlekraftwerken.