Ab September können Geldhäuser und Banken über die Bank of China in Frankfurt am Main ihre Geschäfte direkt in der chinesischen Landeswährung Renminbi abwickeln. Am Dienstag wurde in der hessischen Finanzmetropole die dafür notwendige Renminbi-Clearing-Bank eröffnet.
Im März dieses Jahres haben die Chinesische Volksbank und die Deutsche Bundesbank eine Absichtserklärung über die Gründung eines Renminbi-Clearing-Mechanismus in Frankfurt am Main unterzeichnet. Am Dienstag wurde die Renminbi-Clearing-Bank in der hessischen Finanzmetropole nun eröffnet. Chen Siqing, der Vorsitzende der Bank of China, sagte an der Eröffnungszeremonie, dass der Renminbi eine positive Rolle bei der Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte spielen werde und die Grundbedingungen zur internationalen Währung bereits besitze.
Viele hochrangige Gäste bezeichneten die Eröffnung der Renminbi-Clearing-Bank als gemeinsames Bedürfnis von Politik und Wirtschaft, und als Meilenstein für Frankfurt auf dem Weg zum Zentrum des Renminbi-Offshore-Handels. Dank der neuen Clearing-Bank können kleine und mittelständische Unternehmen in Zukunft in derselben Zeitzone und in derselben Sprachregion mit verhältnismäßig wenig Gebühren Geschäfte in der chinesischen Landeswährung tätigen. Die hohen Kosten bei der Abwicklung entsprechender Geschäfte über Hongkong hat bisher viele KMUs abgeschreckt.
Statistiken zufolge ist der Renminbi im internationalen Handel inzwischen bereits die am zweithäufigsten benutzte Währung. In Bezug auf die Verwendung als Zahlungsmittel rangiert er an siebter Stelle. Zurzeit gibt es in 220 Ländern und Regionen grenzüberschreitende Renminbi-Geschäfte. Zudem ist die chinesische Landeswährung in mehr als 20 Ländern und Regionen eine Reservewährung. Bis der Renminbi denselben Stellenwert wie der US-Dollar oder der Euro hat, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Voraussetzung hierfür ist die weitere Reform und Öffnung des chinesischen Finanzmarkts.