Die Anti-Drogen-Kampagne der chinesischen Polizei hat ihr bisher prominentestes Opfer gefordert. Wie chinesische Medien übereinstimmend berichten, wurde Jaycee Chan, der Sohn von Kungfu-Legende Jackie Chan, am Montag in Beijing verhaftet.

In der Wohnung von Jaycee Chan wurden über 100 Gramm Marihuana gefunden. Der Polizei zufolge wird der 32-Jährige verdächtigt, andere zum Drogenkonsum angestiftet zu haben. Nach chinesischem Gesetz reicht das Strafmass für den Besitz von mehr als 50 Gramm Drogen von drei Jahren Haft bis zur Todesstrafe.

Ebenfalls festgenommen wurde der taiwanesische Schauspieler Kai Ko. Der 23-Jährige, der mit dem Film “You are the apple of my eye” Berühmtheit erlangte, wurde bereits am vergangenen Donnerstag im Osten von Beijing wegen Verdachts auf Drogenkonsum verhaftet. Gemäß seinem Management muss der Schauspieler für 14 Tage in Untersuchungshaft bleiben.

Die Vereinigung der Showindustrie in Beijing hat sich am 13. August schriftlich verpflichtet, keine Darsteller mit Drogen-Vergangenheit zu engagieren. In ihrer Stellungsnahme hat sie sich zudem explizit gegen den Drogenkonsum ausgesprochen.

Die Vorgeschichte: Am 4. August wurden der Schauspieler Gao Hu und drei weitere Personen im Beijinger Stadtteil Chaoyang festgenommen. Die Polizei fand bei ihnen sieben Gramm Marihuana und ein Gramm Methamphetamin. Alle vier waren geständig.

Nur drei Tage vorher wurde der Schauspieler Zhang Mo wegen Drogenmissbrauchs verhaftet. Der Sohn des bekannten Regisseurs und Schauspielers Zhang Guoli wurde wegen demselben Vergehen bereits im Jahr 2012 von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Im Juni hatte dasselbe Schicksal auch schon Regisseur Zhang Yuan und Drehbuchautor Ning Caishen – auch bekannt als Chen Wanning – ereilt. Der 39-jährige Chen wurde von der Polizei zehn Tage lang festgehalten, nachdem in seiner Wohnung im Stadtbezirk Chaoyang anderthalb Gramm Drogen gefunden worden waren. Sänger Li Daimo wurde wegen einer Crystal Meth-Party in seiner Chaoyanger Wohnung im Mai gar zu einer neunmonatigen Gefängnisstrafe verdonnert.

Offiziellen Angaben zufolge wurden in Beijing seit Januar schon 7800 Personen wegen Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz festgenommen. Das sind 72 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.