Ein Naturschutzgebiet in der Provinz Henan gibt fünf Millionen Yuan RMB für zwei Brücken über einen Stausee aus. Die Brücken werden jedoch nicht etwa für den Menschen oder das Auto gebaut, sondern für Affen.
Mehr als 3000 Makaken leben im Jiyuan-Naturschutzgebiet. 500 von ihnen wandern regelmäßig zwischen den Wäldern auf beiden Seiten des Qin-Flusses, einem Nebenarm des Gelben Flusses. Der Hekou-Stausee am Unterlauf des Gelben Flusses spielt eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz des Qin. Allerdings liegt er genau zwischen der Wanderroute der Makaken.
Bis anhin gab es für die Affen vier Brücken über den Stausee. Aber wenn der Stausee voll war, verschwanden jeweils alle unter Wasser.
Mit dem Bau der zwei neuen Brücken wurde im Juli begonnen. Im Oktober sollen sie fertig sein. Jede Brücke ist mehr als 250 Meter lang und 10 Meter über dem Wasserspiegel. Auf einmal können 150 Makaken passieren. Die Lokalregierung hat für den Bau der zwei Brücken fünf Millionen Yuan RMB (etwa 610.000 Euro) ausgegeben.
Viele Bürger äußerten sich kritisch über die hohen Kosten des Projekts. Sie verwiesen darauf, dass es sich bei den Makaken nicht um eine staatlich geschützte Tierart wie die tibetische Antilope handelt. Da es mehr als genug Makaken gäbe, müsse man auch nicht soviel Geld für sie ausgeben. Einige vermuten hinter dem teuren Projekt auch Korruption. Unter dem Deckmantel des Tierschutzes würden sich gewisse Leute bewusst bereichern, so ihr Verdacht.
Wang Xiangdong, der stellvertretende Leiter des Forstamts von Jiyuan, weist diese Anschuldigung vehement zurück. Die Brücken würden aus rein ökologischen Überlegungen gebaut. Die Durchführung des Projekts werde streng überwacht und kontrolliert. Laut Wang kommen bald noch eine Station zur Überwachung der Affen sowie eine Fütterungsanlage hinzu.