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Nokia-Stellenabbau: Microsoft droht mit Ultimatum

(German.people.cn)
Mittwoch, 13. August 2014
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Im Mai wurde Nokia Beijing von Microsoft übernommen. Seither kursieren Gerüchte über einen Stellenabbau. Nach Angaben der Beijing News hat die US-Firma den Nokia-Mitarbeitern nun ein Ultimatum gestellt.

Wie die Zeitung berichtet müssen die betroffenen Mitarbeiter bis am 22. August eine Entlassungsvereinbarung unterzeichnen. Tun sie das nicht, wird Microsoft den Stellenabbau einseitig durchführen.

Einem Nokia-Angestellten zufolge wurde vergangene Woche in einer spontanen Wahl innerhalb der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eine Gruppe von „Vertretern der Mitarbeiter“ gewählt. Gemeinsam mit der Gewerkschaft von Nokia Beijing hat diese Gruppe mit den Zuständigen von Microsoft über eine Entschädigung für die Stellenstreichung verhandelt. Microsoft soll sich dabei nicht kompromissbereit gezeigt und sogar ein Ultimatum gestellt haben. Demzufolge müssen die betroffenen Mitarbeiter bis am 22. August eine Entlassungsvereinbarung unterzeichnen. Ansonsten wird Microsoft das Entlassungsverfahren gemäß dem gesetzlich festgelegten Standard „N+1“ einseitig verfügen.

„Zurzeit sind keine Formeln zur Berechnung der Entschädigung in Bezug auf Urlaub, Privatversicherung usw. im Standard ausformuliert. Dafür heißt es darin, wer den Vertrag unterschreibt, der kann diesbezüglich keine Forderungen mehr an den Konzern stellen”, erklärt der Mitarbeiter. Seiner Meinung nach handelt es sich bei diesem Artikel um ein Hindernis, das von Microsoft absichtlich errichtet wurde.

Vor etwa zwei Wochen hat Microsoft China die Nokia-Angestellten in einer offiziellen E-Mail über das „N+2“ Kompensationspaket für gekündigte Mitarbeiter informiert. „N“ steht für die Arbeitsjahre in der Firma, „2“ bedeutet 2 Monate. Gemeint ist ein zweimonatiges Einkommen als Extra-Entschädigung. Aus Unzufriedenheit über das „2“ versammelten sich kurz darauf die Mitarbeiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Nokia Beijing.

Bei der Übernahme von Nokia durch Microsoft im Mai hatte der damalige CEO von Nokia Stephen Elop klargemacht, dass innerhalb eines Jahres nach der Übernahme keine Stellen abgebaut würden. In besonderen Fällen gelte das „Nokia-Kompensationspaket“, sprich „N+5“ oder „N+6“.

Gemäß Duan Yi, einem Anwalt, der auf das Arbeitsrecht spezialisiert ist, würde ein von Microsoft China einseitig verfügter Stellenabbau keinen Verstoß gegen das chinesische Gesetz darstellen. Die häufigen Arbeitsstreitigkeiten in den letzten Jahren in China führt Duan auf die fehlenden Gesetze über die Pflichten der Firmen bei Massenstellenstreichungen zurück. Infolgedessen würden die Interessen der Mitarbeiter rasch einmal verletzt und die gesellschaftliche Stabilität negativ beeinflusst.

Die Firmen müssten ihrer Verantwortung nachkommen, und ihre gekündigten Mitarbeiter gerecht entschädigen, so Duan weiter. Die Regierungen ihrerseits müssten Beschäftigungsmöglichkeiten garantieren, damit Arbeitslose für die Gesellschaft nicht zur Belastung werden.

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