Chinas oberstes Aufsichtsorgan für Lebensmittelsicherheit will in Zukunft schnelleres Agieren zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit sehen. In einem Entwurf fordet die China Food and Drug Administration Maßnahmen zum Rückzug von gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln binnen 24 Stunden.

In Zukunft müssen Lebensmittelbetriebe in China mit dem Rückruf von nichtkonformen Produkten unmittelbar nach deren Entdeckung beginnen. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Entwurf der China Food and Drug Administration hervor. Binnen 24 Stunden müssen den Behörden Pläne für den Warenrückruf unterlegt werden, sagte die oberste Aufsichtsbehörde Chinas.

Der Entwurf präsentiert Vorschläge zu Ablauf und Kontrolle von Rückrufaktionen, die Lebensmittel betreffen. Der Entwurf wurde im Internet veröffentlicht. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Kommentare und Vorschläge abzugeben.

Im vorliegenden Entwurf wird klar dargelegt, dass die lebensmittelproduzierenden Unternehmen die Hauptverantwortung für die Lebensmittelsicherheit tragen. Ebenfalls wird die Wichtigkeit einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit aufgeführt.

Wird ein potenziell gesundheitsschädliches Produkt – durch interne Kontrollen oder staatliche Inspektionen – identifiziert, muss ein sofortiger Rückruf angeordnet werden. Die Produktionsunternehmen sind verpflichtet, die Produktion zu stoppen und die lokalen Aufsichtsbehörden, Geschäftspartner und die Öffentlichkeit zu verständigen.

Der Entwurf unterscheidet zwischen dringenden Fällen und Standardfällen, je nach Dringlichkeit und Schwere des Risikos.

Nur für die dringenden Fälle muss der Rückzugsplan binnen 24 Stunden der lokalen Kontrollbehörde vorliegen. Für weniger dringende Fälle gilt eine Zeitspanne von 72 Stunden.

In den vergangenen Jahren reihte sich in China ein Lebensmittelskandal an den nächsten. Jüngst für Aufsehen gesorgt haben Vorwürfe an die Shanghaier Firma Husi Food Co, die abgelaufenes Fleisch an Fast Food Ketten geliefert haben soll. Sechs hochrangige Kadermitglieder der Firma wurden verhaftet.

Shanghai will in Zukunft eine strenge Nulltoleranz gegenüber Verbrechen in der Lebensmittelindustrie fahren. „Die Sicherheit von Lebensmitteln beeinflusst die Gesundheit der Bürger und kann lebensgefährlich sein“, sagte Gu Zhenhua, stellvertretender Direktor der shanghaier Food and Drug Administration. „Strengere Überwachung sollte Standard werden.“

Um eine bessere Effizienz zu erreichen legen mehrere Städte ihre Aufsichtsbehörden zusammen. So hat die Stadtverwaltung in Tianjin drei Departemente in einer Organisation untergebracht. Aus der früheren Industrie- und Gewerbeverwaltung, dem Büro für Qualität und technische Inspektionen, und der Food and Drug Administration ist die Tianjin Market and Quality Supervision Administration entstanden.

Die neue Aufsichtsbehörde ist gemäß Xinhua die erste ihrer Art auf Provinz-Ebene. Die Zusammenführung der Fachkräfte soll eine bessere Überwachung der Lebensmittelsicherheit sicherstellen.