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Behörden ermitteln gegen ausländische Autobauer

(German.people.cn)
Mittwoch, 06. August 2014
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Seit Montag ermittelt die chinesische Wettbewerbsbehörde gegen Mercedes-Benz. Doch auch Audi und Chrysler sind ins Visier der Ermittler geraten. Die Kunden dürfen sich bereits jetzt über Preissenkungen freuen.

Mercedes-Benz hat die Ermittlungen der chinesischen Wettbewerbsbehörde inzwischen bestätigt. „Wir unterstützen die Untersuchung aktiv“, ließ das Unternehmen am Dienstag verlauten.

Jiemian hatte die Ermittlungen gegen den deutschen Autobauer am Dienstag publik gemacht. Laut der neuen Medienplattform der Shanghai United Media Group haben am Montag neun Inspektoren der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform das Büro von Mercedes-Benz in Shanghai unangekündigt besucht. Dabei seien mehrere Angestellte befragt und Computer durchsucht worden.

Die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform ist eine von drei Wettbewerbsbehörden in China. Unter anderem ist sie zuständig für die Preisüberwachung. Die Kommission wollte am Dienstag zur Untersuchung gegen Mercedes-Benz keine Stellung beziehen.

Insider gehen davon aus, dass sich die Ermittlungen gegen die Preispolitik richten, die Mercedes-Benz seinen Händlern in China für den Verkauf von Fahrzeugen und Ersatzteilen auferlegt hat. Wenn eine Firma die Preise manipuliert, indem sie die Produktion, den Vertrieb oder den Verkauf eines Produkts kontrolliert, dann verstößt sie nach chinesischem Recht gegen das Kartellgesetz.

Mercedes-Benz ist das erste Unternehmen aus der Automobilindustrie, gegen das die chinesischen Wettbewerbsbehörden ermitteln. Die Ermittlungen kommen jedoch keineswegs überraschend. Das chinesische Handelsministerium hat die Automobilbranche bereits vor mehreren Monaten vor illegalen Geschäftspraktiken gewarnt.

Wie China National Radio am Dienstag berichtete, laufen inzwischen auch Untersuchungen gegen Audi und Chrysler. Gegen den Münchner Autobauer ermittelt die Wettbewerbsbehörde der Provinz Hubei, gegen den US-Fahrzeughersteller die Shanghaier Kommission für Entwicklung und Reform. Audi und Chrysler wird vorgeworfen, ihren Händlern die Preise für Ersatzteile und Wartungskosten aufgezwungen zu haben.

Mehrere Hersteller von Luxusautos haben in den letzten beiden Wochen Preissenkungen angekündigt – zuletzt Chrysler. Das US-Unternehmen gab gestern Dienstag bekannt, dass es die Preise für 145 Ersatzteile um 20 Prozent senken wird. Zudem wird es die Preise für seine Modelle Jeep Grand Cherokee SRT8 und 5.7L Grand Cherokee um 650.000 Yuan RMB (79.000 Euro) beziehungsweise 450.000 Yuan RMB (54.000 Euro) kürzen.

Zwei Tage zuvor hatte Mercedes-Benz angekündigt, die Ersatzteilpreise für alle seine Pkw-Modelle in China ab September um durchschnittlich 15 Prozent zu kürzen. Audi gab die Senkung seiner Ersatzteilpreise bereits am vergangenen Freitag bekannt. Ersatzteile für Modelle, die in China hergestellt werden, werden in Zukunft bis zu 38 Prozent weniger kosten.

„Monopole sind in der Automobilbranche nichts Ungewöhnliches“, erklärt Luo Lei, der stellvertretende Generalsekretär des Verbands der chinesischen Autohändler. Davon besonders betroffen sei das schnellwachsende Luxussegment.

Luo und andere Kenner der Automobilszene rechnen damit, dass die Preise für Fahrzeuge und Ersatzteile von ausländischen Herstellern in China schon bald noch weiter zurückgehen werden.

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