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Gegenwind für Chinas Autobauer wird rauer

(German.people.cn)
Montag, 28. Juli 2014
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Chinas Autobauer geraten zunehmend stärker unter Druck. Hauptgrund sind die Billigautos chinesisch-ausländischer Joint Ventures. Aber auch der zunehmende Wohlstand macht ihnen zu schaffen.

Nach Angaben der Vereinigung der chinesischen Automobilhersteller haben die chinesischen Autofirmen in der ersten Hälfte 2014 in ihrem Heimmarkt 3,63 Millionen Personenfahrzeuge verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von 37,68 Prozent. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 3,48 Prozent mehr.

Zieht man die verkauften SUVs, Vans und Minivans noch ab, dann bringen es die chinesischen Fahrzeughersteller mit 1,37 Millionen verkauften Autos in der ersten Hälfte dieses Jahres gerade noch auf einen Marktanteil von 22,24 Prozent – ein Rückgang von 5,41 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Juni fiel der Anteil der in China verkauften chinesischen Marken erstmals seit fünf Jahren unter 21 Prozent.

Hauptgrund für diesen Rückgang sind die ausländischen Hersteller, die ihre vor Ort gefertigten Modelle zu immer günstigeren Preisen anbieten. Der Großteil der chinesischen Marken kostet inzwischen weniger als 100.000 Yuan RMB (12.000 Euro). Fast 60 Prozent sind sogar für nicht mehr als 50.000 Yuan RMB (6.000 Euro) zu haben. Beliebte Marken wie der Jetta von Volkswagen (neue Version der 2. Generation) oder der Corolla Ex von Toyota gibt es inzwischen aber auch schon für 60.000 bis 70.000 Yuan RMB (7.250 bis 8.450 Euro) zu haben. Mit diesen Preisen könnten einheimische Anbieter schlicht nicht mehr mithalten, erklärt Branchenkenner Zhang Yu von der Beratungsfirma AutoForesight (Shanghai) Co.

Den Venucia, das neueste Modell von Nissan und seinem chinesischen Partner Dongfeng Motor Corp., gibt es sogar bereits ab 39.900 Yuan RMB (4.820 Euro). Der neue Venucia ist das günstigste Auto, das je von einem chinesisch-ausländischen Joint Venture hergestellt wurde, und ein großer Konkurrent für einheimische Hersteller von Billigautos wie BYD oder Chery.

Medienberichten zufolge wird bald auch Volkswagen ein Billigmodell zum Startpreis von etwa 50.000 Yuan RMB (6.000 Euro) auf den Markt bringen. Die Nachfrage nach günstigen Autos ist vor allem in den Kleinstädten nach wie vor sehr groß.

Ebenfalls nachteilig für die chinesischen Anbieter ist der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, der kauft namhafte ausländische Marken.

Gemäß Xu Changming vom staatlichen Informationszentrum wurden in der ersten Hälfte 2014 27,3 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft, die über 300.000 Yuan RMB (36.200 Euro) kosten. Gleichzeitig sei der Absatz der unter 50.000 Yuan RMB (6.000 Euro) teuren Modelle drastisch zurückgegangen. Dass einheimische Anbieter in der boomenden Sparte der Luxusautos so gut wie nicht vertreten seien, mache sich jetzt bemerkbar, so Xu.

Auch die zunehmenden Kaufrestriktionen in einigen Großstädten scheinen ausländische Marken zu begünstigen. Viele Kunden würden in Anbetracht der neuen Verordnungen das bestmögliche Auto kaufen, das sie sich leisten könnten, erklärt der Beijinger Fahrzeugexperte Zhong Shi.

Ein Ende dieses Trends scheint nicht in Sicht. Experten wie Zhong gehen davon aus, dass der Marktanteil der chinesischen Hersteller weiter zurückgehen wird. Langfristig rechnen sie auch damit, dass einige chinesische Anbieter auf der Strecke bleiben werden.

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