Nach Brasilien, Myanmar und Namibia möchte die deutsche Artemed Gruppe nun auch in China Fuß fassen. Im Gespräch ist ein Krankenhaus in Shanghai. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits unterschrieben.
Die deutsche Artemed Gruppe beabsichtigt, in der neuen Freihandelszone in Shanghai ein Krankenhaus zu errichten und selbständig zu betreiben. Das in München registrierte Medizinunternehmen hat am Dienstag mit den Betreibern der Freihandelszone eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Das 10.300 Quadratmeter große Krankenhaus wird die erste medizinische Einrichtung in der Freihandelszone sein, die ausschließlich mit ausländischem Kapital finanziert wird. Es soll neben Räumlichkeiten für die stationäre und ambulante Behandlung von Patienten auch über ein eigenständiges Diagnose- und Vorführzentrum sowie über ein hochmodernes Ausbildungs- und Schulungszentrum verfügen. Nach ihrer Fertigstellung sollen in der Artemed-Klinik schwerpunktmäßig Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Knochenerkrankungen sowie Lungenkrankheiten behandelt werden.
Die 28 Quadratkilometer große „China (Shanghai) Pilot Free Trade Zone“ im Bezirk Pudong wurde erst im September 2013 eröffnet. Das Gesundheitswesen ist einer der Sektoren innerhalb der Freihandelszone, der auch ausländischen Investoren offensteht. Allerdings sind viele Details – etwa das Verhältnis zu den Gesundheitsbehörden in China oder die Integration ins chinesische Gesundheitssystem – noch unklar.
„Das Krankenhaus wird die Öffnung des Dienstleistungssektors in der Pilotzone fördern“, erklärt Li Yunzhang, der stellvertretende Geschäftsführer der Shanghaier Waigaoqiao Group, die für die Verwaltung der Freihandelszone zuständig ist. „Es wird das medizinische Niveau in China weiter erhöhen und die Entwicklung der chinesischen Medizinbranche fördern.“
Die Münchner Artemed Gruppe ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen, das derzeit acht Krankenhäuser und fünf Seniorenzentren in Deutschland betreibt. Die Schwerpunkte ihrer Kliniken sind die Gefäßmedizin, die Chirurgie, die Orthopädie, die innere Medizin sowie die Rehabilitation. Ebenfalls zum Unternehmen gehört eine Stiftung, die international tätig ist. Zu den Projekten, die von ihr unterstützt werden, gehören unter anderem ein Akutkrankenhaus in Brasilien, eine schwimmende Klinik in Myanmar und ein Pflegezentrum für bedürftige Kinder in Namibia.