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Finanz-Kooperation stellt Wirtschafts-Deals in den Schatten

(German.people.cn)
Dienstag, 08. Juli 2014
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Beim China-Besuch von Kanzlerin Merkel wurden mehrere Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. Im Mittelpunkt aber stand der Beschluss zur engeren Zusammenarbeit im Finanzsektor. Davon profitieren wird vor allem Frankfurt.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping gab sich überzeugt, dass die unterzeichneten Abkommen den bilateralen Beziehungen „neue Impulse“ verleihen werden. Gleichzeitig drückte er seine Hoffnung aus, dass die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in Zukunft in größeren Schritten vorangehen wird.

Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach, das Anlageumfeld für chinesische Investoren zu verbessern. Auf ihrem Besuch in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wurde die deutsche Kanzlerin von einer namhaften Wirtschaftsdelegation begleitet, der die Chefs von Siemens, Volkswagen, Lufthansa, der Deutschen Bank sowie der Airbus Group angehörten.

Volkswagen wird in seinem wichtigsten Absatzmarkt zwei neue Werke bauen, eines in der Hafenstadt Qingdao und eines in der Millionen-Metropole Tianjin nahe Beijing. Dafür wird ein Investitionsvolumen von insgesamt zwei Milliarden Euro angesetzt.

Der europäische Flugzeughersteller Airbus Group unterzeichnete einen Vertrag über die Lieferung von über 100 Hubschraubern im Wert von rund 300 Millionen Euro. Die Hubschrauber sollen zivilen Zwecken dienen.

Neben der Unterzeichnung dieser beiden Wirtschaftsabkommen beschlossen die beiden Länder auch eine engere Zusammenarbeit im Finanzsektor, von der vor allem die Stadt Frankfurt profitieren wird. Um die Internationalisierung seiner Landeswährung weiter voranzutreiben, gewährt China dem Finanzplatz Frankfurt eine Quote für Renminbi-Anlagen auf dem chinesischen Festland in Höhe von 80 Milliarden. So genannte „Qualifizierte ausländische institutionelle Renminbi-Investoren“ (RQFII) – das heißt lizensierte Banken und andere Finanzgesellschaften – dürfen jetzt in Deutschland bis zu 80 Milliarden Yuan RMB (10 Milliarden Euro) sammeln und diese Fonds dann in Anleihen oder Aktien in China stecken.

Dieselbe Quote hat die chinesische Regierung bereits London und Paris zugestanden. Auch Luxemburg hofft nach der Unterzeichnung eines Clearing-Vertrags mit der Chinesischen Zentralbank Ende Juni zu einem RQFII zu werden.

„Der Renminbi befindet sich noch immer in der Anfangsphase der Internationalisierung“, erklärt Finanzanalyst Li Jianjun von der Bank of China. „Wir sind dabei, den Offshore-Yuan-Kuchen zu erweitern und ein globales Netzwerk mit ausländischen Finanzmärkten zu errichten. China und die anderen Länder werden davon profitieren, dass qualifizierte institutionelle Investoren aus dem Ausland den Yuan verwenden dürfen.“

Nach Ansicht von Li wird Frankfurt zum wichtigsten Yuan-Handelszentrum in Kontinentaleuropa werden. Paris und Luxemburg kommt eine ergänzende Funktion zu. „Mit einem einzigen Zentrum können wir kein breites Spektrum und keine große Anzahl an Renminbi-bezogenen Geschäften abdecken. Mit Frankfurt als führendem Yuan-Handelszentrum schaffen wir eine gute Grundlage für die Internationalisierung des Renminbi in Europa.“

Deutschlands Direktinvestitionen in China belaufen sich in den ersten fünf Monaten dieses Jahres auf 810 Millionen US-Dollar. Das sind laut Angaben des chinesischen Handelsministeriums 30 Prozent aller von den EU-Ländern in China getätigten Investitionen.

Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 161 Milliarden US-Dollar oder fast ein Drittel des gesamten Handelsvolumens zwischen China und der EU. Die Volksrepublik ist damit der wichtigste Handelspartner von Deutschland im asiatisch-pazifischen Raum.

Bundeskanzlerin Merkel weilte bereits zum siebten Mal in China. Das letzte Treffen zwischen Merkel und Chinas Präsident Xi fand im März in Deutschland statt.

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