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Xinjiang-Europa-Bahn: Verhandlungen dauern an

(German.people.cn)
Montag, 07. Juli 2014
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Ab 2030 soll eine Hochgeschwindigkeitsbahn China mit Europa verbinden. Bis die 6.000 Kilometer lange Bahnverbindung von Xinjiang nach Bulgarien steht, müssen jedoch noch eine ganze Reihe von Fragen gelöst werden.

Die neue Linie soll vom autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten der Volksrepublik durch Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, den Iran und die Türkei nach Bulgarien führen. Nach ihrer Fertigstellung sollen darauf Personenzüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h verkehren, Güterzüge mit 160 km/h. Bis es jedoch soweit ist, müssen noch eine ganze Reihe von politischen, finanziellen und technischen Fragen gelöst werden.

Chinas Verhandlungsführer ist Zhao Xiaogang, der ehemalige Vorsitzende der China South Locomotive and Rolling Stock Company (CSR) und Berater des Chinesischen Instituts für Innovation und Entwicklungsstrategie. Laut Zhao beträgt das gesamte Investitionsvolumen für den Bau der Ost-West-Verbindung 150 Milliarden US-Dollar. Die wichtigsten Streckenabschnitte seien bis 2020 fertig. Ab 2030 könnten dann die ersten Personen- und Güterzüge rollen, so Zhao. “Die Strecke kann als eine neue Seidenstraße betrachtet werden.”

Im September 2013 hat Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Idee eines Wirtschaftsgürtels entlang der alten Seidenstraße vorgestellt. Seither habe das Tempo der Bauarbeiten in Xinjiang beträchtlich zugenommen, sagt Zhao.

Parallel zur neuen Linie von Xinjiang nach Europa plant China den Bau einer 3.000 Kilometer langen Verbindung von der Provinz Yunnan durch Laos, Thailand und Malaysia nach Singapur. Die Kosten für dieses ehrgeizige Projekt werden auf 75 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Planer gehen davon aus, dass der Bau dieser Bahnlinie das Bruttoinlandsprodukt der beteiligten Länder um 375 Milliarden US-Dollar nach oben treiben wird. Bereits Ende 2020 soll das Bauprojekt im Großen und Ganzen abgeschlossen sein. 2025 sollen dann die ersten Züge von China nach Singapur rollen.

Das Rollmaterial für beide Strecken soll in China hergestellt werden - unter anderem von der CSR Zhuzhou Electric Locomotive Company in Hunan. Während seines Besuchs der Firma am Freitag rief Premier Li Keqiang die Arbeiter auf, auch weiterhin auf gute Qualität zu achten und den guten Ruf der chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge im Ausland zu wahren. “Jedes Mal, wenn ich ein fremdes Land besuche, stelle ich eure Produkte den dortigen Regierungsvertretern vor. Ich hoffe, dass ich auf zukünftigen Auslandsreisen mehr von euren Produkten sehen werde”, so Li vor der versammelten Arbeiterschaft.

Bis die Hochgeschwindigkeitszüge der CSR auf der Linie Xinjiang-Bulgarien verkehren können, müssen allerdings noch eine ganze Reihe von politischen, technischen und finanziellen Hindernissen mit Anrainerstaaten wie Kasachstan gelöst werden, erklärt Bahnexperte Ji Jialun von der Beijinger Jiaotong-Universität: “Soweit ich weiß, haben die Verhandlungen mit Kasachstan begonnen. Kasachstan scheint zur Zusammenarbeit bereit zu sein.”

Als eines der politisch größten Hindernisse erachtet Ji die unterschiedlichen Spurweiten: “Die Länder in Zentralasien und im Nahen Osten benutzen eine Spurweite von 1524 Millimeter. Chinas Standardbreite hingegen beträgt 1435 Millimeter. Die China Railway Corporation hofft, dass sie diese Länder überzeugen kann, für die neue Linie den chinesischen Standard zu übernehmen. Ansonsten müssen die Zugräder an den Grenzen gewechselt werden.”

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