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Freihandel mit Südkorea wohl noch in diesem Jahr

(German.people.cn)
Freitag, 04. Juli 2014
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China und Südkorea wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter ausbauen. Für Experten ist das geplante Freihandelsabkommen zwischen den beiden Nachbarn die Voraussetzung für die wirtschaftliche Integration Asiens.

Erstmals seit seinem Amtsantritt als chinesischer Staatspräsident hat Xi Jinping am Donnerstag Südkorea besucht. Nach einem Treffen mit seiner südkoreanischen Amtskollegin Park Geun-hye veröffentlichten die beiden Länder eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich verpflichten, auf ein umfassendes Freihandelsabkommen hinzuarbeiten. Zudem wollen Beijing und Seoul ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter ausbauen. Als Ziel für 2015 wurde ein bilaterales Handelsvolumen von 300 Milliarden US-Dollar ausgegeben.

Asien-Experte Shen Minghui von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften geht davon aus, dass das Freihandelsabkommen zwischen China und Südkorea noch vor Jahresende unter Dach und Fach sein wird.

Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den beiden Nachbarn begannen am 2. Mai 2012. Die elfte und bisher letzte Verhandlungsrunde fand Ende Mai dieses Jahres in der Provinz Sichuan statt. Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums ist die nächste Gesprächsrunde für Mitte Juli in Südkorea angesetzt.

Das Abkommen soll 14 Bereiche umfassen. Neben dem Handel von Waren und Dienstleistungen sollen auch die Regeln für den elektronischen Handel und die Rahmenbedingungen für gegenseitige Investitionen neu festgelegt werden.

Die größten Meinungsunterschiede bestehen derzeit noch im Handel mit Dienstleistungen und Landwirtschaftsprodukten. „Während Südkorea zögert, seine Zolltarife für chinesische Agrarprodukte zu senken, bereitet China die Öffnung seines Dienstleistungssektors Sorgen“, erklärt Shen Minghui.

Die Volksrepublik ist derzeit Südkoreas größter Handelspartner. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern übersteigt sogar das Handelsvolumen, das Südkorea mit den USA, der Europäischen Union und Japan zusammen aufweist.

Allein zwischen Januar und Mai dieses Jahres stieg das chinesisch-südkoreanische Handelsvolumen um 5,3 Prozent auf 115 Milliarden US-Dollar. Südkoreas Direktinvestitionen in China nahmen gar um 88,3 Prozent zu. Umgekehrt investierte die Volksrepublik in den ersten fünf Monaten 2013 180 Prozent mehr in Südkorea als noch vor einem Jahr.

Das geplante Freihandelsabkommen zwischen Beijing und Seoul soll aber nicht nur den Handel zwischen den beiden asiatischen Wirtschaftsmächten weiter vorantreiben. Gleichzeitig soll es auch als Vorlage für die Errichtung einer Freihandelszone zwischen China, Südkorea und Japan dienen. Entsprechende Verhandlungen haben bereits begonnen. Die trilaterale Handelszone ist Teil einer umfassenden regionalen Handelspartnerschaft, der einst 16 asiatische Länder angehören sollen.

Nach Ansicht von Zhuang Rui von der University of International Business and Economics in Beijing hängt die wirtschaftliche Integration dieser 16 asiatischen Länder ganz wesentlich vom Ausgang der Verhandlungen zwischen China und Südkorea ab. Ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen zwischen Beijing und Seoul würde dem Integrationsprozess, der in den letzten Jahren ins Stocken geraten ist, neue Impulse verleihen, so Zhuang. Asien würde seinem Ziel einer umfassenden wirtschaftlichen Partnerschaft dadurch einen wichtigen Schritt näher kommen.

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