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Der Yuan könnte die Weltwirtschaft stabilisieren

(German.china.org.cn)
Montag, 30. Juni 2014
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Die Internationalisierung der chinesischen Währung würde nicht nur der chinesischen Wirtschaft nützen – der Renminbi (RMB) würde als Reservewährung auch dabei helfen, die Weltwirtschaft zu stabilisieren, so ein Manager der Bank of China.

Der Yuan sei eine stabile Währung, die weder während der Asienkrise 1997 noch während der globalen Finanzkrise seit 2008 abgewertet habe – dies soll Tian Guoli, Vorstandsvorsitzender der Bank of China, laut einem Bericht der People’s Daily letzte Woche auf einem Forum in London gesagt haben.

China sei inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft sowie die größte Handelsnation der Welt. Man könne daher davon ausgehen, dass die stärkere Verwendung des Yuan bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen sowohl für China als auch für seine Handelspartner von Vorteil sein würde, so Tian. Der Yuan verfüge jetzt über die Voraussetzungen, eine internationale Reservewährung zu werden, da Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) inzwischen einen Anteil von 12,4 Prozent am Welt-BIP und sein Außenhandel einen Anteil von 11,4 Prozent am Welthandel habe, erklärte Tian.

Laut der Chinesischen Zentralbank (CZB) flossen im ersten Quartal des laufenden Jahres 340 Milliarden Yuan (39 Mrd. Euro) aus China ab. Damit wurden Ende März 2,4 Billionen Yuan auf ausländischen Konten gehalten, was etwa 1,51 Prozent aller Gelder auf Fremdwährungskonten weltweit entspricht. Zwischen dem letzten Quartal 2013 und dem ersten Quartal 2014 hat sich der Betrag von im Ausland gehandelten Yuan vervierfacht.

Analysten gehen von fünf Schritten bis zur vollständigen Internationalisierung des Yuan aus: zunächst wird der Yuan im Ausland genutzt und zirkuliert dort, dann als Kontowährung, als Abrechnungswährung im Außenhandel, bei der Finanzmittelbeschaffung und im Investment und schließlich als globale Reservewährung.

Die chinesische Währung ist schon jetzt in einigen Nachbarländern Chinas sowie in einigen entwickelten Ländern im Umlauf. Das bedeutet, dass der erste Schritt praktisch schon erreicht wurde.

Laut dem Renminbi-Tracker der SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) wurde die chinesische Währung im Mai bei genau 1,47 Prozent aller internationalen Zahlungsvorgänge verwendet. Das ist immer noch eine winzige Zahl, aber schon mehr als die 1,43 Prozent vom April, was wiederrum bedeutet, dass sich auch bei den zuvor erwähnten Schritten Nummer zwei und drei schon etwas tut.

Einige Länder in Südostasien, Lateinamerika und Afrika verwenden den Yuan bereits als Reservewährung. Das würde bedeuten, dass sogar bei den Schritten Nummer vier und fünf schon die ersten Aktivitäten zu verzeichnen sind – die Internationalisierung des Yuan läuft auf vollen Touren.

Auch die Investoren sind bezüglich der Internationalisierung des Renminbi optimistisch. Laut einer Umfrage erwartet mehr als die Hälfte der weltweiten Kunden der Bank of China (BoC), dass die grenzüberschreitenden Zahlungsvorgänge in Yuan in den nächsten fünf Jahren um 20 bis 30 Prozent steigen werde. Darüber hinaus gaben 61 Prozent der ausländischen BoC-Kunden an, dass sie den Yuan bei internationalen Zahlungen häufiger verwenden wollen.

Laut Li Daokui, Direktor des Zentrums für China in der Weltwirtschaft an der Tsinghua-Universität, sei die Internationalisierung der chinesischen Währung ein langfristiger Prozess, der, basierend auf den Finanzreformen Chinas, schrittweise fortgeführt werden sollte. Wichtig seien dabei die Liberalisierung des Zinsmarktes sowie die Reform des Devisenhandelssystems.

Dai Xianglong, der ehemalige Gouverneur der Chinesischen Zentralbank (CZB), geht davon aus, dass es etwa 10 bis 15 Jahre dauern wird, bis der Renminbi einen hohen Grad der Internationalisierung erreichen kann.

Einer der neusten Schritte in Richtung auf dieses Ziel ist die Ernennung zweier Verrechnungsbanken, die die Yuan-Geschäfte im Ausland abwickeln sollen. Die CZB hatte am letzten Mittwoch bekanntgegeben, dass die China Construction Bank ab sofort als offizielle Verrechnungsbank für Yuan-Geschäfte in London fungieren wird. Am Tag darauf dann war die Bank of China zur offiziellen Renminbi-Verrechnungsbank in Frankfurt ernannt worden.

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