Massive Kritik von Tierschützern und Tierliebhabern hat die Menschen in Südchina am Wochenende nicht davon abhalten können, ihr jährliches Hundefleisch-Fest zu feiern.

Auf dem Festival, das dieses Jahr zum Sommeranfang am 21. Juni abgehalten wurde, wird in der Yulin in der Guangxi Provinz das Fleisch von rund 2000 Hunden gegessen.

Am Morgen strömten die Bauern und Händler mit ihren in Käfigen eingesperrten Hunden auf den Markt.

"Ich komme jedes Jahr hierher, diesmal habe ich drei Hunde zum Verkauf dabei", sagte ein Bauer aus dem Fumian Distrikt. Die Hunde seien allesamt von seiner Familie gezüchtet worden, erklärte er.

Ein Verkäufer namens Pang aus der Region Xingye sagte, er habe in letzter Zeit in den umliegenden Dörfern Hunde gekauft, um sie nun auf dem Fest zum Verkauf anzubieten. "In den letzten Jahren habe ich hier auf dem Festival jeweils zwischen 70 und 80 Hunde verkauft", sagte er. Dabei habe er circa vier Yuan (weniger als ein US-Dollar) pro Kilogramm Hundefleisch verdient.

Unter den Käufern und Verkäufern fiel eine besondere Gruppe auf, die die Hunde kaufte, sie jedoch nicht zum Verzehr wollte.

"Wir haben mehr als 200 Hunde gekauft und planen nun, sie in unsere Heimatstadt zu bringen", sagte eine Frau namens Yang aus Tianjin. "Wir können nicht verhindern, dass viele Chinesen das Hundefleisch-Festival feiern, aber wir können so viele Hunde wie möglich retten", fügte die Hundeliebhaberin hinzu. Sie habe durchschnittlich 400 bis 500 Yuan pro Hund gezahlt, erklärte sie.

Auch wenn die lokalen Einwohner ihre Tradition nicht aufgeben wollen, hat das Hundefleisch-Festival nach Protesten von Tierschutzvereinen und Tierliebhabern weniger Besucherandrang in den letzten Jahren verzeichnet. Einige Proteste hatten zu Konsequenzen geführt, so hatten 17 lokale Restaurants ihren Hundefleisch-Verkauf aus dem Sortiment genommen. Vier illegale Restaurants seien zudem geschlossen worden, erklärte Chen Taotao von den örtlichen Behörden.

Nach Angaben von Chen verkaufen derzeit noch 48 Restaurants in Yulin Hundefleisch.