Die Luftqualität im Mai war chinaweit leicht schlechter als im gleichen Monat im Vorjahr. Dies meldete das Umweltministerium vor wenigen Tagen. Demnach hatte sich die Situation insbesondere im Jangtse-Delta deutlich verschlechtert.
Das Ministerium veröffentlichte am Mittwoch die Statistiken zur Luftqualität in den 74 wichtigsten Metropolen. Darin zeigte sich, dass die Luft in den 25 Städten im Jangtse-Delta nur während 18 Tagen gut war. Das sind fünf Tage weniger als im Mai des letzten Jahres. Von den sechs wichtigsten Schadstoffen, die bei der Berechnung die Luftqualität berücksichtigt werden, hat sich lediglich der Kohlenmonoxid-Gehalt nicht verschlechtert. Die Konzentration der fünf anderen, einschließlich dem PM2.5- und PM10-Feinstaub, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Ozon, hat sich jeweils erhöht.
"Stärkerer Sonnenschein, wärmere Temperaturen und das Verbrennen von Stroh sind die drei wichtigsten Gründe für die schlechte Luft", sagte ein Offizieller des Ministeriums, der anonym bleiben wollte. Nanjing, Changzhou und Zhenjiang (alle drei Ortschaften befinden sich am Jangtse-Delta in der Provinz Jiangsu) zählten zu den zehn Städten mit der höchsten Luftverschmutzung. Dies ist das erste Mal, dass drei regionale Zentren gleichzeitig die monatliche Liste anführen. Zuvor waren stets höchstens zwei Städte gleichzeitig in der Top 10.
Die 13 Städte in der Region Beijing, Tianjin und Hebei hatten im Mai im Vergleich zum Vorjahr leicht bessere Luft. Es gab drei zusätzliche Tage mit einer hohen Luftreinheit. Die Situation in den neun Städten im Delta des Perlflusses blieb mehr oder weniger unverändert. Landesweit hat sich die Luftqualität im Mai gegenüber dem April leicht verschlechtert und war schlechter als im Mai 2013.
PM2.5, PM10 und Ozon waren die drei wichtigsten Schadstoffe, wobei jedes zu rund einem Drittel beitrug. "Die hohe Ozonbelastung ist typisch für hohe Temperaturen, insbesondere in der Zeit zwischen Mai und September", sagte Chai Fahe, stellvertretender Chef der Chinesischen Forschungsakademie für Umweltwissenschaften. Laut Chai waren die PM10-Werte wegen einiger Sandsturme besonders hoch. Allerdings hätten die Feinstaubwerte insgesamt abgenommen, da die wachsende Vegetation den Staub besser bindet.