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„Expansion nicht in chinesischer DNA“

(German.people.cn)
Donnerstag, 19. Juni 2014
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Chinas Aufstieg hat in Teilen Europas auch Ängste geweckt – vor allem nach den jüngsten Streitigkeiten im Südchinesischen Meer. Am letzten Tag seines Besuchs in London hat Li Keqiang Chinas Wunsch nach einer friedlichen Entwicklung noch einmal betont.

Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Großbritannien hielt Chinas Premier Li Keqiang in London eine Rede vor rund 350 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Organisiert wurde der Anlass vom Royal Institute of International Affairs, einer Denkfabrik, die sich mit aktuellen Fragen des politischen Zeitgeschehens befasst, und vom International Institute for Strategic Studies, ein Forschungsinstitut, das sich selbst als weltweit führende Autorität in Bezug auf Militärpolitik und politisch-militärische Konflikte bezeichnet. Beide Organisationen haben ihren Hauptsitz in London.

Li versuchte in seiner Rede hauptsächlich die zunehmenden Bedenken über Chinas Aufstieg zu beseitigen. Dabei verwies er auf die Tatsache, dass China zu keinem Zeitpunkt in seiner langen Geschichte nach Expansion und Hegemonie gestrebt hat: „Expansion ist nicht in der chinesischen DNA enthalten. Wir haben auch kein Verständnis für die Logik, nach der ein starkes Land zwangsläufig nach Hegemonie strebt.“

Mit seinen Aussagen nahm Li ganz offensichtlich Bezug zu den Ängsten, die nach Chinas jüngsten Territorialstreitigkeiten mit seinen Nachbarn im Südchinesischen Meer in Teilen Westeuropas weit verbreitet sind. Die Auseinandersetzungen mit Vietnam und den Philippinen um Inseln im Südchinesischen Meer haben zu einer angespannten Lage in der Region geführt.

Li betonte Chinas Entschlossenheit alles zu tun, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden, und die regionale Stabilität mit gegenseitigen Konsultationen und Verhandlungen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig warnte er aber auch, dass China „entschlossen handeln“ werde, „um Handlungen zu stoppen, die Zwischenfälle provozieren und den Frieden gefährden“.

Ende Mai kam es zu heftigen antichinesischen Ausschreitungen in Vietnam, bei denen vier chinesische Staatsangehörige umgebracht und zahlreiche chinesische Fabriken beschädigt wurden. Grund für die Ausschreitungen war eine chinesische Bohrinsel im Südchinesischen Meer.

China sei auch weiterhin an einer friedlichen und stabilen außenpolitischen Entwicklung interessiert, um sein Ziel von einem Land mit bescheidenem Wohlstand bis Mitte des 21. Jahrhunderts verwirklichen zu können, stellte Premier Li klar: „Chinas Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten wurde in einem friedlichen und stabilen Umfeld erzielt. Wir haben von diesem Umfeld profitiert. Warum also sollten wir diesen Vorteil und dieses Umfeld aufgeben?“

Die Reaktionen auf die Rede von Premier Li fielen durchwegs positiv aus. Sir Paul Judge, der Sheriff der Stadt London, bezeichnete sie als „sehr gut durchdacht und wohl strukturiert“. „Er hat sich ganz klar zum Frieden bekannt. Wie wir alle wissen gab es in den letzten Monaten einige Zwischenfälle im Südchinesischen Meer. Er scheint an einer Entspannung interessiert zu sein. Und wir unterstützen das sehr.“

Auch Robert Lind, der Chefökonom eines global tätigen britischen Bergbauunternehmens, äußerte sich positiv über den Kerninhalt von Lis Rede: „Ich denke, es ist wichtig zu hören, dass der Schwerpunkt aus Sicht von China auf einer harmonischen und friedlichen Entwicklung liegt. Das ist meiner Meinung nach etwas, das den Menschen in der internationalen Gemeinschaft mehr Zuversicht gibt, dass sich China der Gefahren und Risiken bewusst ist, die mit seiner neuen Rolle in der Welt verbunden sind.“

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