Chinesische Bahndesignstandards erhalten internationale Zulassung

Zwei internationale Normen für die Gestaltung und die Stromversorgung von Hochgeschwindigkeitsbahnen, die hauptsächlich von China entworfen und entwickelt wurden, wurden von der International Union of Railways veröffentlicht. Das belege den Beitrag des Landes zur Förderung der Internationalisierung von Hochgeschwindigkeitsbahnstandards, sagte der nationale Eisenbahnbetreiber China State Railway Group.

Der Internationale Eisenbahnverband, Union Internationale des Chemins de fer, wurde 1922 in Frankreich gegründet und ist unter seinen französischen Initialen UIC bekannt. Mit seinen 210 Mitgliedern hat sich der Verband zum Ziel gesetzt, den Schienenverkehr und die Zusammenarbeit im Bahnbereich weltweit zu fördern.

Die beiden veröffentlichten und international zugelassenen Normen sind die zweite und dritte in einer Reihe von Planungs- und Baunormen für Hochgeschwindigkeitsbahnen. Sie sind in dieser Form die ersten, die hauptsächlich von China entwickelt wurden. Im November veröffentlichte die UIC die erste Norm der Reihe, die sich mit Kommunikationssignalen bei der Planung von Hochgeschwindigkeitsbahnen befasst. Die neuen Normen werden Lücken bei den internationalen Standards schließen.

Unter der Leitung von Experten aus China arbeiteten mehr als 20 Fachleute aus einem Dutzend Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, Japan und Spanien, vier Jahre lang an der Ausarbeitung der beiden neuesten Standards.

Die Standards führen Chinas Designkonzept ein, das auf seiner globalen Erfahrung im Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnen basiert, werben für Chinas fortschrittliche Technologien, wie z.B. ein System zur Stromversorgung, und sie bieten Lösungen für die Planung und den Bau von Hochgeschwindigkeitszügen weltweit, sagte die China State Railway Group.

In den letzten Jahren haben Experten der China State Railway Group an der Ausarbeitung, Überarbeitung und Entwicklung von mehr als 60 wichtigen technischen Normen mitgewirkt, die von der UIC in vielen Bereichen veröffentlicht wurden, darunter Hochgeschwindigkeitsbahnen, Zugnetze und Bremssysteme.

Chinas Engagement hat die Erfahrungen des Landes in internationale Standards wie Designkonzepte, technische Ausrüstung und Wartung einfließen lassen. Zusätzlich zu den Erfahrungen Chinas wurden in den neuen Normen aber auch Technologien und Bedürfnisse anderer Länder berücksichtigt.

"China ist zu einer wichtigen treibenden Kraft bei der Entwicklung internationaler Hochgeschwindigkeitsbahnstandards geworden", teilt die Gruppe mit.

"Internationale Normen sind eine wesentliche technische Grundlage für den internationalen Handel, sie sind für die Förderung der Belt and Road Initiative von entscheidender Bedeutung. Chinas Eisenbahnsektor hat sich auf die internationale Plattform gestützt, um die Ausarbeitung und Überarbeitung technischer Normen zu leiten und so den internationalen Einfluss der chinesischen Eisenbahnnormen zu verbessern", sagt Huo Baoshi, Vorsitzender des Intercity- und High-Speed-Ausschusses der UIC.

"Chinas Beteiligung an der Ausarbeitung internationaler Standards zeigt seine Stärken beim Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnen auf der ganzen Welt. Das wird Chinas Eisenbahn helfen, sich zu etablieren", fügte er hinzu.

Ende letzten Jahres umfasste das chinesische Hochgeschwindigkeitsnetz mehr als 40.000 Kilometer – das sind mehr als zwei Drittel des gesamten weltweiten Hochgeschwindigkeitsnetzes. Dabei erstreckt sich Chinas Hochgeschwindigkeitsbahnsystem über Regionen mit sehr unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten, wie zum Beispiel Gebirgsregionen mit eisigem Wetter und gefrorenen Böden und feuchte Küstenregionen, was zu reichlich Erfahrung beim Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken geführt hat.