06-04-2022
german 06-04-2022
Politik Technik Archiv
Wirtschaft Videos Chinesische Geschichten
Kultur Bilder
Gesellschaft Interviews
Startseite>>Gesellschaft

Klimawandel: Zusammenarbeit zwischen EU und China unerlässlich

(German.people.cn)

Mittwoch, 06. April 2022

  


Ottmar Edenhofer (Foto von Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung)

Um die globale Herausforderung des Klimawandels zu bewältigen, sei es für Europa unerlässlich, mit China im Bereich Wirtschaft zusammenzuarbeiten, sagte der führende deutsche Experte Ottmar Edenhofer.

Aufgrund seiner schieren Größe und seines enormen Innovationspotenzials sei die Einbindung Chinas für die Welt entscheidend, um das Klimaproblem zu lösen, sagte Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), kürzlich in einem Exklusivinterview mit Xinhua.

Chinas Ziele, bis 2030 den Kohlenstoff-Peak zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden, stünden im Einklang mit dem Plan der Europäischen Union (EU), bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden, sagte Edenhofer.

Die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten ähnliche Ziele haben, „bedeutet, dass die drei wichtigsten Volkswirtschaften der Welt auf dem gleichen Transformationspfad sind“, sagte er.

Edenhofer, dessen Institut aktiv an der Vermittlung von Erkenntnissen an Entscheidungsträger beteiligt ist, erwartet insbesondere eine enge Zusammenarbeit zwischen der EU und China auf dem Gebiet der Kohlenstoffpreise.

China hat seinen nationalen Markt für den Handel mit Emissionsrechten im Jahr 2021 gestartet. Die EU hat ebenfalls mit der Einführung eines neuen Emissionshandelssystems für den Verkehrs- und Gebäudesektor als einer der Haupttreiber der Emissionsreduzierung in Europa begonnen.

Laut Edenhofer sollten die EU und China zusammenarbeiten, um einen Mindestpreis für Kohlenstoffemissionen festzulegen und so gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Er räumte ein, dass die Frage der Preisgestaltung für Kohlenstoffemissionen ein komplexes Thema sei, mit dem man jedoch beginnen könne. Er nannte einen CO2-Mindestpreis eines der „Instrumente, die wir gemeinsam umsetzen könnten“.

Laut Edenhofer begannen die weltweiten Emissionen zwar mit dem Auftreten von COVID-19 zu sinken, seien aber inzwischen weitgehend auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt.

Das bedeutet, dass „die Pandemie die grundlegende Struktur unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft nicht verändert hat“.

Ein besonders besorgniserregender Trend sei der starke Anstieg der Erdgaspreise, der zu einem verstärkten Einsatz von Kohle im Energiesektor und zu einem Anstieg der weltweiten Kohlenstoffemissionen geführt habe.

Mit Blick auf die Erfahrungen Deutschlands bei der Bekämpfung des Klimawandels sagte Edenhofer, es sei wichtig, sich zunächst auf die Entwicklung von Technologien zu konzentrieren und insbesondere junge Technologien in relevanten Bereichen zu fördern.

Aber Technologie allein könne die Kohlenstoffemissionen nicht reduzieren. Kohlenstoffemissionen müssten bepreist werden, um eine verstärkte Nutzung traditioneller Energiequellen wie Kohle zu vermeiden.

Darüber hinaus sollten einkommensschwache Haushalte entschädigt werden, um die steigenden Kosten für grüne Energie auszugleichen und die Klimapolitik populärer zu machen, sagte er.

Edenhofers Institut arbeitet eng mit seinen chinesischen Kollegen im Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen zusammen und hat gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern eine Reihe von Papieren veröffentlicht, insbesondere zum Thema Kohlenstoffspitzenwerte.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit chinesischen Wissenschaftlern“, sagte er abschließend.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter!

German.people.cn, die etwas andere China-Seite.

Videos

mehr

Interviews

mehr

Die Geschichte der KP Chinas bedeutungsvoll für die Weltgeschichte

Wolfram Adolphi ist ein bekannter China-Experte in Deutschland. Die Geschichte der Kommunisten Partei Chinas bezeichnet er als einen wichtigen Bestandteil der Weltgeschichte, auch, weil die Partei seit ihrer Gründung vor einem Jahrhundert augenfällige Erfolge erzielt habe.

Chinesische Geschichten

mehr

Vorbildlicher Arbeiter

„Ich will ein guter Lokführer sein“

Der 58-jährige Du Haikuan ist ein Lokführer bei der Tochtergesellschaft Huhhot von China Railway (CR). Bereits seit 1985 ist Du als Lokführer tätig. In den vergangenen 36 Jahren hat er es geschafft, dass alle Züge immer pünktlich ankamen und keine Beschwerden gegen seinen Service erhoben wurden.

Archiv

mehr